Sie basiert auf den Erkenntnissen des Weltklimarates IPCC und wird an einem außergewöhnlichen Ort gezeigt: im Untergeschoss des Parkhauses von Lüttichs neuem Prunkstück, dem Calatrava-Bahnhof EuroLiège. 2009 wurde das elegante Gebäude des spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava in Liège-Guillemins für die Hochgeschwindigkeitszüge eröffnet.

Wie eine verglaste weiße Welle überspannt der Bau die Gleise, über die der Thalys weiter fährt nach Brüssel und Paris. Lüttich, die charmante wallonische Stadt ist für Rheinländer allemal einen Ausflug wert. Nur eine Zugstunde von Köln entfernt kann man schon französisches Flair schnuppern. Und staunend feststellen, dass die einst von der Schwer-Industrie geprägte und in den 1980er Jahren stark verarmte Metropole gerade eine Wiedergeburt erlebt.

Der Calatrava-Bahnhof ist nicht die einzige Attraktion der Stadt an der Maas, die durch ihren großen Sohn Georges Simenon Weltruhm erlangte. "Auch wenn er später meist im Ausland lebte, spielen seine Maigret-Romane in Lüttich", berichtet die Stadtführerin Aline Gilson stolz. "Wir erkennen alle Schauplätze wieder!"

Touristen können auf einem zweistündigen Spaziergang mit dem Audioguide auf den Spuren des Erfolgsautors wandeln und so auch das Altstadtviertel Outremeuse mit den vielen kleinen Restaurants erkunden. Ausgangspunkt ist das Fremdenverkehrsamt "Maison du Tourisme" an der zentralen Place Saint-Lambert.

Ein eindrucksvolles Beispiel für die Umnutzung historischer Gebäude ist der ebenfalls vor zwei Jahren eröffnete Museumskomplex Grand Curtius. Schon von weitem grüßt das rote Backsteingebäude im Stil der maasländischen Renaissance am Flussufer.

Heute sind in den fünf miteinander verbundenen Patrizierhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert archäologische und religiöse Schätze, Glaskunst und Waffensammlungen sowie bedeutende Wechselausstellungen zu sehen. Neu eröffnet wurde nach vierjähriger Umbauzeit auch das "Musée de la Vie Wallone", ein Heimatkundemuseum, das in einem ehemaligen Minoritenkloster wallonisches Leben aus zwei Jahrhunderten auf eindrückliche Weise dokumentiert.

Das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst zeigt im ehemaligen Palast der Weltausstellung von 1905 Werke von Picasso bis Chagall. Im nächsten Jahr wird das Théatre Royal, die renommierte Königliche Oper, nach ihrer Komplettrenovierung wieder eröffnet.

Doch nicht nur Kulturliebhaber kommen in Lüttich auf ihre Kosten. Die Gassen in der Fußgängerzone der Altstadt locken mit gemütlichen Kneipen und Restaurants. Und in den "Cafés chantants" lernt man dann ganz schnell, Edith Piafs "Non, je ne regrette rien" auf Französisch mitzusingen.

Info

Anreise Der Thalys fährt fünfmal täglich von Köln nach Lüttich (ab 19 Euro; www.thalys.com).

SOS-Planet-Ausstellung Calatrava-Bahnhof Liège-Guillemins bis 3. Juli 2011, tägl. 10-19 Uhr; Eintritt 9 Euro, Kinder (7-18) 7 Euro. www.sos-planet.eu

Museen Grand Curtius Museum, Quai de Maastricht 13, tgl. (außer Di) 10 bis 18 Uhr. Erw. 9 Euro/bis 12 J. frei, www.grandcurtiusliege.be; Musée de la vie wallonne, Cours de Mineurs Erw. 5/ Kinder 3 Euro; tgl. (außer Mo) 9.30 bis 18 Uhr. www.viewallonne.be; Kunst-Museum, Parc de la Boverie 3, 13 bis 18.30 (außer Mo), So 11 bis 16.30 Uhr, 5/3 Euro. www.mamac.be

Übernachten "Hotel Hors Château", kleines, zentral gelegenes Hotel im historischen Gebäude (DZ 95 Euro, F 12 Euro, www.hors-chateau.be)

Auskünfte www.belgien-tourismus.de; www.liege.be/tourisme