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Palma Mallorca führt Touristen-Abgabe ein

Palma de Mallorca · Urlauber müssen demnächst eine Übernachtungssteuer zahlen. Kritik daran kommt von Hoteliers.

Mallorca - alle Regionen im Überblick
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Foto: osmera.com /shutterstock.com

Mallorca steht vor einem Rekordsommer mit einem nie da gewesenen Touristenansturm. Schon dieser Tage trampeln sich die vor allem aus Deutschland und England kommenden Besucher am Flughafen Son Sant Joan, auf Palmas Flaniermeile Passeig del Born und am Ballermann auf den Füßen herum. Die Kassen klingeln wie noch nie. Richtig freuen wollen sich die Hotel- und Gaststättenbetreiber der spanischen Ferieninsel dennoch nicht. Die Nachricht vom Brexit verunsichert viele. Zu allem Übel läuft nun auch der Countdown zur Einführung einer umstrittenen Touristenabgabe ab.

Am kommenden Freitag ist es soweit: An der Hotelrezeption müssen dann Besucher pro Person und Nacht eine Übernachtungssteuer von 0,25 bis 2,00 Euro zahlen. Wie das seit Mitte 2015 von linken Parteien beherrschte Parlament der Balearen im Frühjahr beschloss, richtet sich die Höhe der Abgabe nach der Art der Unterkunft. In der Nebensaison wird der Betrag halbiert. Zusätzlich werden zehn Prozent Mehrwertsteuer erhoben. Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren sind von der Abgabe aber befreit.

Der Verband der Hoteliers auf Mallorca (FEHM) versuchte monatelang, die Einführung der Abgabe mit allen Mitteln zu verhindern - ohne Erfolg. Man werde an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, ein Rückgang der Investitionen drohe, klagt FEHM-Präsidentin Inmaculada Benito.

Kritik kommt von überall: Von einem "Schuss ins eigene Bein" sprach Gabriel Escarrer Julià, Präsident der Hotelkette Meliá, die ihren Hauptsitz auf Mallorca hat. Angst herrscht vor allem in der bei Briten beliebten Urlauberhochburg Magaluf westlich von Palma. Hier könnten sich Abgabe und Brexit zu einem besonders gefährlichen Cocktail mischen.

Obwohl andere spanische Regionen wie Katalonien mit Touristen-Abgaben ähnlich der deutschen Kurtaxe gute Erfahrungen machen, haben viele Mallorquiner die Zeit zwischen 2001 und 2003 in Erinnerung. Dank einer Sondersteuer waren damals zwar 160 Millionen Euro in die Insel-Kassen flossen - unterm Strich blieb aber wegen des Einbruchs der Buchungen ein großes Minus.

Die Taxe gilt nicht nur für Mallorca, sondern auch für Menorca, Ibiza und Formentera. Auch Passagiere von Kreuzfahrtschiffen müssen Portemonnaie oder Kreditkarte zücken. Sie werden zwischen 0,50 und einem Euro zahlen. Theoretisch müssen auch Urlauber blechen, die private Ferienwohnungen mieten. Die meisten dieser Wohnungen sind allerdings offiziell als solche nicht angemeldet.

Insgesamt erhofft sich die Balearenregierung zusätzliche Einnahmen von bis zu 80 Millionen Euro im Jahr.

(RP)
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