Griechische Inseln Milder Frühling auf Kreta
Kreta · Sie ist die größte und südlichste Insel Griechenlands. Blütenpracht und angenehme Temperaturen machen die Insel im Frühjahr zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.
Wandern auf Kreta
Der warme Sand streichelt die Füße. Winzige, bunte Kiesel mischen sich zwischen die strahlend weißen, feinen Körner. Sie tanzen auf den kleinen, vom seichten Wind geschaffenen Wellen im Sand. Größere Steine schmücken spitze, von Menschenhand geschaffene Sandburgen zwischen den weißen Strandliegen.
Die Frühlingssonne bahnt sich ihren Weg durch die trockenen Palmenwedel und Bambuszweige der Sonnenschirme. Das heranrollende Meer leuchtet türkis, die Wellen brechen an den wenigen, bräunlich glitzernden Felsen, die aus dem Wasser hervorschauen.
Postkartenstimmung. Karibikflair auf der goldenen Insel Chrissi nahe der griechischen Insel Kreta.Hier ist Europa zu Ende.
Unzählige Mythen und Sagen
Täglich fährt ein Ausflugsboot zum südlichsten Punkt des Kontinents. Eine gute Stunde hüpft das kleine Schiff von der Hafenstadt Ierápetra auf Kreta über das offene Meer zur unbewohnten Insel Chrissi hinüber. Große Sanddünen und kristallklares Wasser erwarten die Besucher.
Zwischen den Wacholderbüschen und Zedernwäldern gibt es eine Taverne. Sonst nichts. Das Ende Europas. Aber auch der Anfang. Denn wer die Wiege Europas sucht, ist auf Kreta genau richtig.
Vor Urzeiten entführte der Göttervater Zeus eine hübsche Prinzessin namens Europa nach Kreta. Er gründete mit ihr das Herrschergeschlecht der Minoer. Unzählige Mythen und Sagen handeln von den Nachkommen des Paares und weisen darauf hin, dass die europäische Kultur in Kreta seine Wurzeln hat.
Berühmte Palastanlagen
Um etwa 2000 Jahre v. Chr. entstand auf der Mittelmeerinsel die älteste Hochkultur Europas, die sich auf das griechische Festland und weit darüber hinaus ausbreitete. Heute jedoch beweisen nur noch wenige Mauerreste und überlieferte Mythen die Existenz der Minoer.
In der Nähe der Inselhauptstadt Heraklion wird die Geschichte wieder lebendig. Die Ausgrabungen von Knossós zeigen die Überreste der berühmtesten Palastanlage der minoischen Kultur. Sie sind das kulturelle Highlight Kretas und wurden Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt.
Auf einer Fläche von über 20 000 Quadratmetern umgrenzen Mauerreste die alten Höfe und Palasträume. Im Thronsaal schmücken bunte Fresken mit Fabelwesen die Wände, ein Alabasterthron ist noch zu sehen. Jetzt im Frühling ist ein Besuch sehr angenehm.
Längste Schlucht Europas
Die Sonne scheint milde auf die alten Mauern, Olivenbäume spenden Schatten. Noch mehr Kultur gibt es im Archäologischen Museum in Heraklion, das Funde aus den Palastanlagen und Wohnbauten der Minoer, die quer über die ganze Insel verstreut waren, enthält.
Auch für sportliche Aktivitäten ist Kreta im Frühling das richtige Ziel. Die milden Temperaturen sind optimal zum Wandern. Von der Omalos-Hochebene im Westen der Insel geht es in eine der längsten Schluchten Europas, die 18 Kilometer lange Samaria Schlucht.
Rund fünf Stunden dauert die Wanderung vom 1200 Meter hohen Plateau bis hinunter zum Meer. Entlang steiler Felswände führt der Pfad an der eisernen Pforte vorbei, dem schmalsten Durchlass zwischen den hohen Felsen. Obwohl es im Frühjahr noch mild ist, darf reichlich Wasser für die Tour nicht vergessen werden.
Hübsches Hafenstädtchen
Abends wird es kühler. Zeit für ein gutes Glas Wein und traditionellen griechischen Salat mit typischem Schafskäse in einem der hübschen Hafenstädtchen der Insel. Besonders sehenswert ist die zweitgrößte Stadt Kretas.
In Chania im Nordosten der Insel locken die Cafés rund um den venezianischen Hafen aus dem 14. Jahrhundert. Der alte Leuchtturm am Ende der Mole leuchtet golden in der untergehenden Sonne.
Auch in Agios Nikolaos im Osten der Insel sitzen Einheimische und Touristen in den Tavernen am Süßwassersee mitten in der Altstadt. Kleine Boote treiben an der Ufermauer und warten auf die nächste Tour zu einer der kleinen Inseln rund um Kreta.
