Straßburg Neue EU-Regeln für Pauschalreisen beschlossen

Straßburg · Pauschalreisende können sich künftig auf einheitlichere europäische Regeln verlassen - egal, ob der Urlaub im Reisebüro gebucht oder im Internet selbst zusammengestellt wurde. Eine entsprechende Richtlinie verabschiedete das Europäische Parlament gestern in Straßburg. Die neuen Regeln gelten ab Frühjahr 2018. Darin wird festgelegt, dass bereits geleistete Zahlungen geschützt sind, wenn der Urlaubs-Anbieter Pleite macht. Außerdem wird die Haftung für alle Leistungen verbessert, die im Pauschalpaket enthalten sind. Der Begriff der Pauschalreise wird erweitert, so dass die meisten Reisebestandteile wie Flüge oder Mietwagen eingeschlossen sind. So kann der Urlauber besser geschützt werden. Ein 14-tägiges Widerrufsrecht wird verankert, und es gibt Standard-Informationsblätter für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit. "Bisher haben die Anbieter erst beim letzten Mausklick über Zusatzkosten informiert", sagte Koordinatorin, Evelyne Gebhardt (SPD).

Reiseveranstalter verwiesen auf Belastungen durch die neuen Regeln. Damit würden "neue Herausforderungen auf die Tourismusbranche zukommen", kritisierte der Präsident des Deutschen Reiseverbands DRV, Norbert Fiebig. "Die bürokratischen und finanziellen Lasten, zum Beispiel für die Unterstützung der Reisenden in Fällen höherer Gewalt, werden zunehmen."

(dpa)
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