Fotos 100 Orte - einzigartig und bedroht
Reisfelder am Jangtse Vor 8000 Jahren begann am Jangtse der Reisanbau. Die Felder liefern heute fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Produktion Chinas. Gleichzeitig sind Millionen Menschen in Schanghai auf das Süßwasser des Flusses angewiesen. Doch wie lange geht das noch gut? Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts sollen die Gletscher, die den Jangtse speisen, um 60 Prozent schrumpfen.
Okavango-Delta, Botswana Das Okavango-Delta ist mit einer Fläche von 15.000 Quadratkilometern das größte Binnendelta der Erde. Hier leben Löwen, Elefanten, Büffel, Nilpferde - Es ist eines der an Wildtieren reichsten Gebiete der Erde. Durch nachlassende Niederschläge und steigende Temperaturen ist es aber von der Austrocknung bedroht.
Kauai, HawaiiDie viertgrößte Insel Hawaiis ist einer der niederschlagreichsten Orte der Erde. In den hochgelegenen Nebelwäldern leben die seltenen hawaiianischen Kleidervögel. Sie sind allerdings sehr anfällig für Krankheiten wie die Vogelmalaria. Durch den zu erwartenden Temperaturanstieg werden sich die krankheitsübertragenden Moskitos bald wohl auch im Lebensgebiet der Vögel verbreiten.
Sulu-Sulawesi-See, MalaysiaAuf selbstgebauten Hausbooten führen die Bajau hier ein Dasein als Seenomaden. Sie leben von Seegurken, nach denen sie bis zu 30 Meter tief tauchen. Ihre traditionelle Lebensweise ist bedroht. Überfischung und der Temperaturanstieg an der Meeresoberfläche gefährden Korallenriffe und zerstören den Lebensraum von Fischen und Seegurken.
Mergui-Archipel, MyanmarHier leben seltene Tierarten wie die Echte Karettschildkröte in Einklang mit den Moken, die zu den letzten nomadischen Jägern und Sammlern des Meeres zählen. Das Sehvermögen der Moken unter Wasser ist besser ausgeprägt als bei anderen Menschen. In den nächsten 30 Jahren werden vermutlich 30 Prozent der asiatischen Korallenriffe durch steigende Meerestemperaturen zerstört werden. Damit ist auch die Lebensweise der Moken in Gefahr.
Namib-Naukluft-Nationalpark, Namibia Die Namib gilt als älteste Wüste der Erde. Der vom Atlantik kommende Wind produziert die weltweit größten Wanderdünen, die sich jedes Jahr 20 Meter landeinwärts schieben. Er sorgt aber auch für Feuchtigkeit, die für die einzigartige Flora und Fauna im Landesinneren unverzichtbar ist. Mit dem Klimawandel werden mehr und schnellere Wanderdünen entstehen. Dadurch wird die Vegetation bedroht. Schätzungen zufolge kann schon ein Temperaturantieg von 2,1 Grad bis zu 51 Prozent der Tier- und Pflanzenwelt Namibias auslöschen.
Timbuktu, MaliWährend der Blütezeit Timbuktus im 14. bis 16. Jahrhundert wurden hier drei große Moscheen aus Lehm erbaut. Sie bildeten einst die Universität, die Gelehrte aus der gesamten islamischen Welt anzog. Die Moscheen sind mittlerweile Teil des Unesco-Welterbes. Heute sind sie durch extreme Klimabedingungen (Erderwärmung, extreme Niederschläge) bedroht.
Kalahari, NamibiaDie Fähigkeiten der San als Jäger sind legendär. Sie spüren Wasser und Tiere auf, wo es sonst niemand kann. Gegen ihr tödliches Pfeilgift ist kein Gegenmittel bekannt. Steigende Temperaturen und nachlassende Regenfälle lassen die Wüste immer mehr vorrücken und machen es für sie immer schwieriger, Nahrung in der Steppe zu finden.
Sibirien, RusslandSibirien nimmt fast zehn Prozent der Landfläche auf der Erde ein. Bis zum Bau der Transsibirischen Eisenbahn war die Region fast unerforscht. Heute leben hier 36 Millionen Menschen, angezogen von den reichen Bodenschätzen des Landes. Doch Städte, Öl- und Gasförderanlagen sind auf Permafrost-Boden gebaut, der durch die globale Erwärmung teilweise tauen wird. Die Folgen: Instabilität, undichte Leitungen...
Gujarat, IndienIndiens westlichster Bundesstaat ist der größte Salz- und Baumwoll-Lieferant des Landes. Heftige Monsunregen verursachten in den Jahren 2005 und 2006 schwere Überschwemmungen. Über 1000 Menschen starbenm Ernten wurden zerstört. Infolge des Klimawandels sei häufiger mit solchen Extremen zu rechnen, die die Lebensgrundlage des Landes bedrohen¸meinen Experten.
Der Fotoband zum Staunen und Nachdenken erscheint zum 1. März im Knesebeck Verlag, Preis: 39,95 Euro.