In Portugal liegt Europas südwestlichster Punkt Algarve: Von Einsamkeit bis Touri-Rummel

Sonne satt, schöne kleine Buchten, Touri-Rummel und einsames Gebirge — so präsentiert sich ein Landstrich im tiefsten Südwesten Europas, die Algarve. Nur vier Stunden von Deutschland entfernt, zeigt sich ein völlig anderes Gesicht der Europäischen Union.

Wer auf dem Flughafen von Faro landet, sieht zunächst die unschöne Seite der Algarve. Denn von der Stadt bis weit nach Westen erstrecken sich ganze Abschnitte mit Bettenburgen, die teilweise bis an den Klippenrand gebaut sind. Auch in Orten wie Albufeira, Quarteira oder Praia da Rocha lassen sich diese Sünden bestaunen. Dazwischen finden sich jedoch immer wieder kleine Dörfer mit lauschigen Buchten. Zum Beispiel Carvoeiro: Die zwei Durchgangs-straßen sind so eng, dass sie nur als Einbahnstraßen befahrbar sind. Zum Wasser hin erstreckt sich ein kleiner Platz, der den Blick auf eine kleine Bucht, eingerahmt von Klippen freigibt. In der Hochsaison kann es hier allerdings etwas eng werden.

Weiter im Westen lässt die enge Bebauung nach und kilometerlange Strände laden zum Spazieren ein. Mit Schwimmen sollte man allerdings vorsichtig sein, denn oft prallt das aufgewühlte Meer mit großen Wellen an die Strände. Die fast überall vorhandenen Fahnen an den Stränden signalisieren, ob Baden gerade erlaubt oder verboten ist. Daran sollte man sich halten — auch, wer sich sonst für einen guten Schwimmer hält.

Einer der schönsten Orte ist Lagos

Weit im Westen der Algarve liegen die Orte Alvor und Lagos. Das Dorf Alvor hat gerade erst den Tourismus entdeckt, dennoch gibt es im Ort keine übermäßige Bautätigkeit. An Wochenenden werden die auch hier sehr engen Gassen mitten im Ort gerne mal gesperrt, weil in den Gassen oder auf Platz in der Mitte des Dorfes kleine Konzerte stattfinden. Viele Bars, Restaurants und Kneipen bieten auch Nachtschwärmern Abwechslung.

Eine der schönsten Städte an der Westalgarve ist sicherlich Lagos. Eine lange Promenade verbindet den neuen Hafen mit dem Wasser. Man schlendert vorbei an den großen Fischmarkthallen und der verwinkelten Altstadt, immer vorbei am Wasser. Wer mit dem Mietwagen nach Lagos kommt, sollte sich an der Promenade oder etwas außerhalb des Stadtkerns einen Parkplatz suchen, denn in den verwinkelten und äußerst engen Straßen der Altstadt kann man sich leicht verirren und findet selten noch einen Parkplatz. Zu Fuß dagegen lässt sich das lebhafte Treiben viel besser erkunden. Und man kann zwischendurch in einem der zahlreichen Cafes eine Pause einlegen oder Fisch essen, was an der Algarve praktisch an jeder Ecke möglich ist.

Die letzte Bratwurst Europas

Wer schon bis Lagos gefahren ist, sollte auch den südwestlichsten Punkt Europas besuchen, Sagres. Ein rot-weißer Leuchtturm auf 60 Meter hohen, steil abfallenden Klippen markiert das Ende. Dort wird der Besucher auf ein Kuriosum treffen, den Stand der "letzten Bratwurst vor Amerika". Und wer sich gar nicht davon trennen kann, findet die Würstchenbude auch im Internet (www.letztebratwurst.com).

Die Küste wie auch das Hinterland lassen sich gut per Mietwagen erkunden. Die Autos sind in der Region recht günstig zu bekommen, insbesondere in der Nebensaison. Am besten schließt man eine Rundum-Versicherungspaket fürs Auto ab. Eine Kaution wird meistens dafür gefordert, wenn das Fahrzeug nicht vollgetankt zurückgegeben wird. Selbst volltanken ist aber auf jeden Fall billiger. Die Straßen sind in den meisten Fällen gut ausgebaut. In den Bergen warten allerdings einige enge Serpentinen. Kürzere Strecken lassen sich per Bus oder Bahn erledigen. Die Bahn verbindet beispielsweise Lagos und Portimao, drittgrößte Stadt an der Algarve.

Weitere Informationen: Portugiesisches Fremdenverkehrsamt, Schäfergasse 17, 60313 Frankfurt Tel.: 069/23 40 94, Fax: 069/23 14 33.

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