Schutzgeld-frei shoppen und essen Anti-Mafia-Führer für Touristen
Rom (RPO). Mit Schutzgeld von Restaurants und Geschäften füllt sich die Mafia gern die Taschen. Damit Sizilienurlauber in Palermo künftig Mafia-frei essen und einkaufen können, erscheint demnächst ein Anti-Mafia-Reiseführer, der alle Geschäfte auflistet, die sich nicht erpressen lassen.
Verzaubert von Sizilien
Unter dem Titel "Addiopizzo" ("Tschüss Schutzgeld") sind die mafia-freien Läden auf einem Stadtplan verzeichnet. Das Projekt der gleichnamigen Bürgerinitiative steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Botschaft in Italien. Am 21. Januar soll die Handreichung für Touristen auf Deutsch erscheinen.
Um das Projekt langfristig weiterführen zu können, plant die Botschaft laut einer Mitteilung vom Mittwoch, deutsche Reiseveranstalter als Sponsoren zu gewinnen und Verlage zur Aufnahme des Themas in ihre Reiseliteratur zu ermutigen.
Deutsche Touristen, zahlenmäßig die größte Besuchergruppe in Sizilien, könnten durch kritisches Konsumverhalten und ihre Zivilcourage einen Beitrag gegen die Mafia leisten, hieß es.
"Addiopizzo" hat sich nach Botschaftsangaben als Bürgerbewegung gegen die Mafia durch beharrliche Überzeugungsarbeit und publikumswirksame Aktionen in Italien und international einen Namen gemacht. Dabei versuchten die Mitglieder mit neuen Ideen das tief verwurzelte System von Schutzgelderpressungen durch das organisierte Verbrechen zu stoppen.
