Zugverkehr Deutsche Bahn senkt die Preise

Berlin · Die Deutsche Bahn will mit neuen Angeboten im Sommer mehr Fahrgäste in ihre Züge locken. Dafür wird der BahnCard-Rabatt erweitert und die Sparticket-Aktion verlängert.

ICE 4 der Deutschen Bahn: So sehen die neuen Züge aus
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Das ist der neue ICE 4 der Deutschen Bahn

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Foto: dpa, bvj gfh

Ab 1. August erhalten auch Kunden mit einer BahnCard50 dauerhaft 25 Prozent Rabatt auf Sparpreise im Fernverkehr, wie Fernverkehrschefin Birgit Bohle am Dienstag bekanntgab. Zudem werde die Aktion mit den Sparpreisen ab 19 Euro noch einmal bis zum Ende der Sommerferien am 12. September verlängert.

Der Rabatt auf Sparpreise mit der BahnCard50 sei ein "langjähriger Kundenwunsch", sagte Bohle. Die Fahrgäste könnten damit sicher sein, mit der BahnCard50 immer den günstigsten Preis zu erhalten. In einem seit April laufenden Test sei dieses Angebot bei den Kunden sehr gut angekommen. Bisher gab es den Rabatt auf Sparpreise regulär nur für Inhaber der BahnCard25.

Zudem ändert die Deutsche Bahn ab August einige Konditionen: Wer erst im Zug ein Ticket kauft, muss künftig einen Bordzuschlag von 12,50 Euro zahlen - fünf Euro mehr als bisher. "Wir wollen die Zeit an Bord eher für den Service nutzen als für den Ticketverkauf", betonte Bohle.

Der Ticketkauf im Zug wird teurer

Ihren Angaben zufolge kauft nur etwa ein Prozent der Kunden die Fahrkarte erst im Zug. Mit der Anhebung des Bordzuschlags solle auch der Verkauf von Online-Tickets angekurbelt werden. Dieser sei bis wenige Sekunden vor Abfahrt möglich.

Darüber hinaus kostet eine Reservierung in der ersten Klasse künftig 5,90 Euro, wenn keine Fahrkarte gebucht wird. Bisher waren 4,50 Euro fällig; wird eine Fahrkarte gekauft, ist die Reservierung inklusive. Durch die Anhebung beim Kauf einer Reservierung ohne Fahrkarte soll verhindert werden, dass Sitzplätze reserviert, aber dann nicht genutzt werden.

Die Deutsche Bahn steht derzeit extrem unter Druck: Sie kämpft mit der Konkurrenz durch Fernbusse, Billigflieger, Carsharing-Angebote und günstige Tankpreise. Mit Billigangeboten versucht das Unternehmen dem entgegenzusteuern.

Unter dem Strich könnte für die Deutsche Bahn dadurch in diesem Jahr wieder ein neuer Fahrgastrekord im Fernverkehr herausspringen. In den ersten fünf Monaten des Jahres seien 54,7 Millionen Reisende befördert worden - ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Umsätze seien gestiegen, "wenn auch nicht so stark wie geplant", sagte Bohle.

(ham/AFP)
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