Von Burning Man bis Spring Break Die wildesten Partys der Welt

Düsseldorf · Sonne und Strand, Feiern und Flirten – jedes Jahr im Frühling flippen amerikanische Studenten aus. In Scharen zieht es sie nach Florida oder Mexiko. Dort feiern sie den "Spring Break" und zwar derart hemmungslos, dass der Ballerman alt dagegen aussieht. Wo noch wild gefeiert wird, erfahren Sie hier.

Die wildesten Partys der Welt
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Sonne und Strand, Feiern und Flirten — jedes Jahr im Frühling flippen amerikanische Studenten aus. In Scharen zieht es sie nach Florida oder Mexiko. Dort feiern sie den "Spring Break" und zwar derart hemmungslos, dass der Ballerman alt dagegen aussieht. Wo noch wild gefeiert wird, erfahren Sie hier.

Fort Lauderdale in Florida war über viele Jahre das Hauptziel der Spring-Break-Touristen, zu denen inzwischen immer mehr Deutsche zählen. Bis zu 350.000 Studenten machten den Küstenort unsicher. Die Anwohner waren wenig begeistert und schränkten die wilden Partys ein. Die Feierwilligen wichen daraufhin nach Daytona Beach aus, bevor sich auch hier Protest regte. Panama City Beach und South Padre Island in Texas sind die zurzeit angesagten Spring-Break-Ziele in den USA. Daneben zieht es immer mehr Studenten per Billigflug ins benachbarte Mexiko, mit viel Alkohol machen sie Cancún und Acapulco unsicher.

Spring Break in Kroatien

Was die Amerikaner können, können wir Europäer schon lange, haben sich offenbar die Veranstalter gedacht und 2008 den ersten europäischen Spring Break im italienischen Lignano ins Leben gerufen. 5000 Party-Jünger waren begeistert, dieses Jahr soll die Party in Umag in Kroatien stattfinden. Gleich zwei Termine sind vorgesehen: vom 21. bis 24. Mai und 29. Mai bis 1. Juni wird gefeiert, inklusive Miss-Wet-T-Shirt-Contest und jeder Menge Trinkspielchen.

Burning Man: Freaks in der Wüste

In Gerlach, Nevada, ist normalerweise das Nichts zuhause. In der letzten Aprilwoche ändert sich das. Alljährlich findet dann mitten in der Wüste das Burning Man Festival statt. Zehntausende Profilneurotiker, Lebenskünstler und Freaks aus aller Welt versammeln sich und feiern die Kunst und das Leben. Alljährlicher Höhepunkt ist die Verbrennung einer zwölf Meter hohen Holzfigur, der "Burning Man". Jedes Jahr steht unter einem neuen Motto, 2009 lautet es "Evolution". Nach acht Tagen ist alles vorbei. Die Festivalstadt ist wie vom Erdboden verschwunden. Zum Ehrenkodex der Teilnehmer zählt es, keine Spuren zu hinterlassen.

Ballermann in Holland

Ein winziges holländisches Städtchen wird alljährlich zu Pfingsten zum Ort des Wahnsinns. Zigtausende Jugendliche aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland fallen dann in Renesse an der Nordseeküste ein. Sie machen in dem 1600-Seelen-Ort in der Provinz Zeeland die Nacht zum Tage. Zu dieser Zeit wird trotz strenger Verbote und entsprechender Strafen öffentlich getrunken und wild gecampt.

Das wildeste und weltbekannteste Pferderennen der Welt ist der Palio in Siena. Das Rennen wird jedes Jahr am 2. Juli und am 16. August auf der zentralen Piazza del Campo ausgetragen und lockt Zehntausende Touristen in die Stadt in der Toskana. Hintergrund des Spktakels ist ein Wettkampf zwischen den Vierteln der Stadt.

Wettrennen mit wilden Stieren

Vom 6. bis 14. Juli zieht es jedes Jahr Zigtausende Besucher zum Stierlauf nach Pamplona. Sechs Kampfstiere werden über eine Strecke von 825 Metern in die Stierkampfarena getrieben und Tausende laufen mit durch die engen Kopfsteinpflastergassen der Stadt. Nach drei Minuten ist das Spektakel vorbei, für manchen nicht ohne Blessuren. Immer wieder werden Teilnehmer von den Stieren aufgespießt oder beenden das wilde Rennen mit Knochenbrüchen. Seit Beginn der Aufzeichnungen vor 84 Jahren kamen 13 Menschen ums Leben. Der Beliebtheit des Festes tut das keinen Abbruch. International bekannt wurde die Veranstaltung zum Fest des heiligen San Fermin durch den Roman "Fiesta" von Ernest Hemingway aus dem Jahr 1926.

Tomatenschlacht in Spanien

Wild, aber deutlich harmloser geht es auch an jedem letzten Augustmittwoch im spanischen Ort Buñol bei Valencia zu. Dann treffen rund 40.000 Menschen auf 120 Tonnen Tomaten. Die traditionelle Tomatenschlacht "Tomatina" findet seit 1945 statt und hat längst internationales Format angenommen. Asiatische, deutsche, französische, britische und russische Touristen werfen sich das rote Gemüse gegenseitig an den Kopf, bis die ganze Stadt im Tomatensaft ertrinkt.

Grusel pur: das Vegetarian Festival

Das Vegetarian Festival findet jedes Jahr Ende September bis Anfang Oktober statt. Während dieser Zeit halten die Bewohner mit chinesischen Wurzeln eine strenge zehntägige vegetarische Diät. Dadurch soll der Geist gereinigt werden. Wahrscheinlich noch die leichteste Übung. Denn auf das Fasten folgen ziemlich blutige Rituale. Nichts für schwache Nerven sind die Praktiken der "Ma Song". So heißen die entrückten Anhänger in bunten Kriegskostümen. Vor Tausenden von Zuschauern hantieren sie mit großen und kleinen Klingen an ihrem Körper herum, durchstoßen sich Zungen und Lippen. Hoch im Kurs stehen auch Mutproben, wie das Gehen über heiße Kohlen oder das Klettern über mit Klingen gespickte Leitern.

Farbschlacht in Indien

Kinder und Erwachsene bewerfen sich begeistert mit buntem Farbpulver und gefärbtem Wasser, Prozessionen und Tänzergruppen ziehen in bunten Kostümen lärmend durch die Straßen. Zum Frühlingsbeginn feiert ganz Indien ausgelassen Holi, "das Fest der Farben". Die Feiern beginnen am ersten Vollmondtag Anfang März mit einem rituellen Feuer. Darin verbrennt man eine Figur aus Stroh, die so genannte Holika, eine Dämonin. Bis zu zehn Tage dauert die Frühlingsparty. Währenddessen sind sogar die strengen Kastenregeln des Hinduismus zeitweise aufgehoben.

Türme aus Menschen

Katalonien ist berühmt für seine Castells, meterhohe Pyramiden aus Menschen. Die Castellers genannten Teilnehmer steigen dabei jeweils auf die Schultern ihrer Unterleute bis eine bestimmte Höhe erreicht ist. Das Spektakel findet zu Jahrestagen oder zu Patronatsfesten statt. Dann treten mehrere Gruppen gegeneinander an, um sich im Aufbau möglichst eindrucksvoller Menschentürme zu übertrumpfen.

Die Schlammhölle beim "Tough Guy Race"

Es gibt Dinge im realen Leben, die stellen selbst das Dschungelcamp in den Schatten. Das "Tough Guy Race" gehört dazu. "Tough Guy", das bedeutet so viel wie "harter Kerl". Schon seit 1986 finden sich mit wachsender Begeisterung Ende Januar tausende Briten und Touristen aus aller Welt auf dem Kampfplatz nahe Wolverhampton ein. Das "Tough Guy Race" ist ein 12 Kilometer langes Hindernisrennen der besonders ekligen Sorte. Teilnehmer robben unter 50 Zentimeter tief befestigtem Stacheldraht durch den Matsch, tauchen durch eiskalte Tümpeln, kriechen unter einem Elektrozaun hindurch oder rennen durch brennende Heuballen. Nur jeder Dritte kommt ins Ziel, doch die Stimmung ist großartig.

(RPO)
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