Vormarsch islamischer Terroristen Auswärtiges Amt warnt vor Reisen in den Irak

Düsseldorf · Nachdem islamische Terroristen im Irak immer mehr Provinzen unter ihre Kontrolle bringen, hat das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für das Land ausgerufen. Außerdem rät es zur sofortigen Ausreise aus drei Regionen.

Isis/IS - Islamischer Staat im Irak und Syrien
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Foto: dpa, sdt moa

Vor allem aus den Provinzen Ninewa (Provinzhauptstadt Mosul), Anbar (Provinzhauptstadt Ramadi) und Salah Al-Din (Provinzhauptstadt Tikrit) sollten sich Reisende sofort zurückziehen, heißt es auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes.

Islamische Terroristen hatten die Provinz Ninewa erst gestern mit Waffengewalt unter ihre Kontrolle gebracht. Sodass dort in nächster Zeit mit bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den Terroristen, den irakischen Sicherheitskräften und Milizen sowie mit schweren Anschlägen gerechnet werden muss. Auch die Lage in den nordöstlich gelegenen Provinzen Diyala, Ta'mim/Kirkuk sei besorgniserregend. Mit Einschränkungen warnt das Amt außerdem vor den Regionen Kurdistan-Irak mit den Provinzen Dohuk, Erbil, Sulaymaniyah und Halabja.

Nicht als sicher gilt auch die irakische Hauptstadt Bagdad. Dort muss derzeit mit Anschlägen auf Ministerien, Hotels und auch auf öffentliche Plätze gerechnet werden. Insbesondere gefährdet sind Orte, die von irakischen Sicherheitsinstitutionen geschützt werden.

Einzelne Abschnitte der Hauptstadt werden von den Sicherheitskräften besonders gesichert, dazu zählen die sogenannte Internationale Zone (ehemals green zone) und der Flughafen Bagdad International Airport. Einen sicheren Schutz gegen Anschläge bietet das jedoch nicht.

Was tun, wenn eingereist werden muss

Im gesamten Land bestehe aktuelle eine hohe Gefahr für Ausländer, entführt zu werden. Wer trotz Reisewarnung in den Irak einreist, sollte vorher umfassende persönliche Sicherheitsvorkehrungen treffen. Das Amt empfiehlt besonders geschützte Fahrzeuge zu nutzen und geschultes Sicherheitspersonal einzusetzen, beziehungsweise Experten zu konsultieren.

Des weiteren empfiehlt das Auswärtige Amt sich bei Reisen in den Irak möglichst schon vor Abreise mit dem Auswärtigen Amt oder direkt mit der Deutschen Botschaft Bagdad oder dem Deutschen Generalkonsulat Erbil in Verbindung zu setzen und sich mit den geplanten Reisedaten in die Deutschenliste einzutragen.

Die deutschen Auslandsvertretungen könnten aufgrund der politischen Lage nur eingeschränkt tätig werden, und entsprechend auch keinen ausreichenden Schutz oder adäquate Hilfe garantieren.

(ham)
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