Das neue Langstreckenflugzeug von Boeing Jungfernflug des Dreamliners endet in Washington

Everett (RPO). Die Verspätung war nicht unbeträchtlich. Zwei Jahre nach dem geplanten ersten Flug hat der Dreamliner von Boeing nun seinen Jungfernflug absolviert. Ansonsten ging bei der Premiere des Langstreckenflugzeug 787 aber alles glatt.

Der Jungfernflug des neuen Boeing Dreamliner
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Die Maschine hob um 10.27 Uhr Ortszeit (19.27 Uhr MEZ) bei trübem Wetter von einer Startbahn nahe dem Boeing-Werk in Everett im US-Bundesstaat Washington ab und landete dort drei Stunden und acht Minuten später wieder.

Die Piloten Mike Carriker und Randy Neville testeten während des Jungfernflugs Hydraulik, Motoren, Kontrollsysteme, Umweltwerte und die Stabilität des Dreamliners. In Echtzeit wurden die Daten an ein Team am Boden übermittelt, wie der US-Luftfahrtkonzern mitteilte. Die Boeing-Techniker erhofften sich von dem Flug Erkenntnisse über die Funktionsfähigkeit der Maschine, die neue Maßstäbe in Leichtbauverfahren und Umweltverträglichkeit setzen soll. Nach Angaben eines Unternehmensvertreters soll am 22. Dezember ein zweiter Dreamliner zu einem Testflug starten.

Der Jungfernflug fand mit mehr als zwei Jahren Verspätung statt. Wegen technischer und logistischer Rückschläge war er insgesamt fünf Mal verschoben worden. Eine Serie von Pannen lastete auf dem Image des Luftfahrtkonzerns, der sich scharfer Konkurrenz des europäischen Anbieters Airbus ausgesetzt sieht. Mit dem Dreamliner will Boeing eine neue Phase beim Bau von Langstreckenflugzeugen einleiten. Die Maschine soll nach Konzernangaben etwa 20 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als vergleichbare Flugzeuge.

Eine technische Neuheit ist die Leichtbauweise: Etwa die Hälfte des Dreamliner besteht aus Leichtmaterialien wie etwa Kohlefasern. Bei herkömmlichen Maschinen wie der Boeing-777 sind es nur zwölf Prozent.

Die erste Auslieferung von Maschinen, die ursprünglich für das erste Halbjahr 2008 geplant war, soll nun Ende 2010 erfolgen: Erster Kunde ist die japanische Airline All Nippon Airways. Boeing liegen nach eigenen Angaben 840 Bestellungen von 55 Unternehmen vor. Der Konzern bezeichnet den Dreamliner trotz der Rückschläge als "das am schnellsten verkaufte Düsenflugzeug der Luftfahrtgeschichte".

(AFP/spo)
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