Schweiz Kanton verbietet das Nacktwandern

Appenzell/Schweiz (RPO). Ein schwerer Schlag für die deutsche FKK-Szene: Im Schweizer Kanton Appenzell Innerrhoden ist das Nacktwandern seit dem heutigen Sonntag strafbar. Wer trotzdem hüllenlos im Alpstein, einem Teil der Appenzeller Alpen, unterwegs ist, muss mit einer Geldstrafe von 200 Franken rechnen.

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Das Nacktwandern-Verbot sei ohne Diskussion und mit großer Mehrheit beschlossen worden. "Die Reaktionen der Bevölkerung haben gezeigt, dass solche Erscheinungen weit herum als überaus störend und belästigend empfunden werden", schrieb die Regierung zur Erläuterung der Gesetzesänderung.

Nacktwandern boomt vor allem in der deutschen FKK-Szene und wird auf Websites und in Internetforen als das "besondere Naturerlebnis - frei und gesund" angepriesen. Als eine Website den Naturisten die Appenzeller Bergwelt ans Herz legte und im Herbst gleich dutzendweise die ersten hüllenlosen Touristen im Alpstein auftauchten, platzte den Behörden der Kragen.

In den Internetforen der Nacktwander-Bewegung stößt das Vorgehen in Appenzell Innerrhoden auf Kritik. Es heißt, dass die Naturisten die Öffentlichkeit nicht suchten und daher nur auf wenig begangenen Routen ihrer freien Körperkultur, die schon in der Antike gepflegt worden sei, frönten. Auf der ganzen Welt zeige man Verständnis für die Bewegung und begegne ihr grundsätzlich tolerant.

Auch in einem zweiten Alpstein-Kanton, Appenzell Ausserrhoden, soll das Nacktwandern verboten werden. Im Kantonsparlament wurde schon ein Antrag gegen das "schamlose Benehmen" angekündigt.

(AP)
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