Fotos Kreuzfahrten: Welcher Fluss für wen?
Welcher Strom ist für wen geeignet? So beurteilen die Flussschiff-Experten einzelne Flüsse:
Donau: Sie ist weiter ein gutes Revier für Flussreisen-Neulinge, findet Helge H. Grammerstorf: Die Donau verbinde eine eher kurze Anreise mit dem Stadt-Erlebnis zum Beispiel in Wien und Budapest sowie interessanten Landschaften. Für Naturliebhaber kommen zugleich lange Fahrten ins Donaudelta infrage. Wer nicht jeden Tag von Bord gehen will, kann sich zum Beispiel auch für das fast 48 Stunden dauernde "Kreuzen in den Katarakten" zwischen Budapest und Belgrad entscheiden, erläutert Lara Vitzthum: "Die Leute wollen da die Landschaft sehen, aber auch mal zwei Tage Entschleunigung erleben."
Rhein: Sein Image würden einige Flussreisen-Manager lieber heute als morgen ändern. "Altvater Rhein" habe mit den Angeboten von heute nicht viel zu tun, findet Guido Laukamp. Denn neben der Romantik und der Loreley gebe es in Städten wie Amsterdam und Köln auch "viel Lebensart und -kultur zu entdecken". Auch A-Rosa geht es laut Lara Vitzthum darum, "den Fluss ohne "Wein, Weib und Gesang" zu zeigen".
Elbe: Für Ekkehard Beller liegt bei ihr und ihren Nebenflüssen wie Havel und Moldau der besondere Reiz darin, "dass die Elbe nicht reguliert ist". Besonders intensive Naturerlebnisse seien dadurch möglich - auch wenn es die Kapitäne potenziell vor Probleme stellt, weil die Gefahr von Hoch- oder Niedrigwasser größer ist als anderswo.
Rhone & Seine: Hier ist den Gästen die Destination oft besonders wichtig. Viele "wollen primär nach Frankreich und überlegen sich erst nach dieser Entscheidung, dass sie lieber mit dem Schiff als mit dem Bus fahren wollen", ist Bellers Beobachtung. Bei den französischen Flüssen sei das touristische Potenzial noch nicht ausgeschöpft, schätzt Helge H. Grammerstorf.
Trends: Auch Spaniens Flüsse sowie die Oder und die Weichsel in Polen (Foto) könnten in dieser Hinsicht interessanter werden, meinen die Experten.
Flops Der Po in Italien: Der Fluss sei von den Wasserständen her zu unzuverlässig gewesen, so dass sich viele Reedereien wieder zurückgezogen haben, sagt Grammerstorf. Aus Guido Laukamps Sicht gab es dafür aber noch einen anderen Grund. Die Region habe nur einen echten Höhepunkt an Land aufzubieten: Venedig mit der Lagune. Und das sei für Flusskreuzfahrten zu wenig.