"Gesetz für bürgerliches Benehmen" Mallorca will Bikini-Verbot beschließen

Auf der beliebtesten Ferieninsel der Deutschen soll bald Schluss sein mit Saufgelagen, Exzessen und zu viel nackter Haut. Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca will im Eilverfahren ein Gesetz auf den Weg bringen, das neue Regeln für den Ballermann vorsieht.

Hier feiert man in Palma de Mallorca
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Hier feiert man in Palma

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Schon seit Monaten debattieren die Stadtverordneten der Inselhauptstadt Palma de Mallorca über ein neues Regelwerk namens "Verordnung für Bürgersinn." Wie nun die Mallorca-Zeitung berichtet, machen die Politiker nun ernst: Schon am 12. Mai soll des Gesetz in einer Sondersitzung des Stadtrats beschlossen werden.

Neue Regeln für die Partyzone

Die neuen Vorschriften sollen der Zügellosigkeit auf den Partymeilen Einhalt gebieten. Gleich mehrere Verbote sind vorgesehen, bei Zuwiderhandlung drohen Bußgelder zwischen 50 und 400 Euro.

Playa de Palma:  Abschied vom Ballermann
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Zunächst soll die Verordnung für die Playa de Palma gelten, die Partymeile, auf der sich auch der berühmt-berüchtigte Ballermann befindet. Ab September greift sie dann im gesamten Stadtgebiet.

Spuckverbot Die Straßen sollen sauberer werden. Darum ist es in Palma de Mallorca künftig verboten, auf den Boden zu spucken, Kaugummis oder Zigarettenkippen fallen zu lassen. Auch wer beim Gassigehen den Hundehaufen nicht wegmacht, muss mit Ärger rechnen, ebenso wie Wildpinkler.

Bikini-Verbot Wer in Zukunft zu freizügig gekleidet durch die Stadt bummelt, muss ebenfalls mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. Nackter Oberkörper beim Bummeln oder Shoppen im Bikini gilt künftig als Ordnungswidrigkeit. Das Verbot gilt ausdrücklich nicht für die Strandmeile.

Öffentliche Alkohlexzesse Das Sangria-Gelage gehört für manche Touristen zum Mallorca-Urlaub wie Micky-Krause-Lieder und der Ballermann. Auf der berüchtigten Partymeile wurde das öffentliche Rudel-Trinken schon im vergangenen Jahr verboten, jetzt ist es im kompletten öffentlichen Raum der Stadt untersagt. In Bars und Kneipen kann also weiter gezecht werden, auf offener Straße nicht.

Balconing Unter partywütigen Touristen ist das Herumklettern auf den Balkons von Hotelanlagen seit Jahren ein ebenso angesagter wie dämlicher Trend. Bei derartigen Mutproben springen die zumeist jungen Urlauber - häufig unter Alkoholeinfluss - von ihrem Balkon in den Pool oder zu einem Nachbarbalkon. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, gelegentlich mit Todesfolge. Damit soll endgültig Schuss sein.

Straßen-Prostitution Heiß debattiert wurde auch der Umgang mit Prostituierten. Laut Mallorca-Zeitung war zunächst angedacht, nur Frauen zu belangen, die ihre Dienste auf offener Straße anboten. In Mallorca soll das boomende Gewerbe zunehmend zum Ärgernis geworden sein. Inzwischen habe man sich darauf verständigt, nicht Prostituierte, sondern Kunden zu belangen.

Schon im Mai soll die Verordnung in Kraft treten. Anfangs gilt noch eine Gnadenfrist. Zunächst plant die Stadtverwaltung eine Informationskampagne, die die Inselbewohner über die neuen Verhaltensregeln aufklären soll.

(pst)
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