Tarifkonflikt Nächste Streikwelle der Lufthansa-Piloten trifft München

Frankfurt/München · Der Tarifkonflikt bei der Lufthansa geht in unverminderter Härte weiter. Die Pilotengewerkschaft zieht in der vierten Streikwelle die Daumenschrauben an und bestreikt zum bayerischen Ferienende den Münchner Flughafen.

Diese Rechte haben Reisende bei einem Flugbegleiter-Streik
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Foto: dapd, Mario Vedder

Die Piloten der Lufthansa setzen ihre Streikwelle fort. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat im Konflikt um die Übergangsrenten ihre Mitglieder für Mittwoch zu Arbeitsniederlegungen am zweitgrößten Lufthansa-Drehkreuz in München aufgerufen. Zwischen 10.00 und 18.00 Uhr sollen dort keine Flieger mehr abheben, wie die Gewerkschaft am Dienstag in Frankfurt mitteilte.

Lufthansa reagiert auf die Streikankündigung mit "völligem Unverständnis", wie eine Sprecherin sagte. Der Arbeitskampf treffe erneut unschuldige Fluggäste und sei gezielt auf das nahende Ferienende im Bundesland Bayern gerichtet. Lufthansa konzentriere sich nun darauf, die Passagiere bestmöglich zu informieren und zu betreuen.

Zuletzt hatten die Piloten in der vergangenen Woche am Frankfurter Flughafen in einem sechsstündigen Streik 218 Flüge ausfallen lassen. Lufthansa und ihre ebenfalls bestreikte Tochter Germanwings hatten auf die bislang drei Streikwellen seit April stets mit Sonderflugplänen reagiert.

Hintergrund ist ein seit langem schwelender Tarifkonflikt bei Europas größtem Luftverkehrskonzern. Im Kern geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten bislang in ihrem Vorruhestand erhalten. Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand.
Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen. Beide Seiten hatten sich gegenseitig für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen verantwortlich gemacht. Umstritten sind auch die Pläne des Unternehmens zum Ausbau von Billigflugangeboten.

(dpa)
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