Ryanair Passagiere sollen für Klobesuch zahlen

London (RPO). Billigflieger Ryanair will seine Passagiere künftig extra zur Kasse bitten, wenn sie die Bordtoilette benutzen wollen. Denkbar sei ein Münzeinwurf an der Klotür, hieß es. Ein Pfund (1,10 Euro) soll das Geschäft über den Wolken kosten.

Die Zusatzgebühren der Billigflieger 2009
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Foto: ap

Unternehmenschef Michael O'Leary sagte am Freitag dem britischen Sender BBC, man befasse sich schon seit längerem mit der Idee. So werde daran gedacht, an der Toilettentür einen Münzeinwurf anzubringen, so dass "die Leute möglicherweise ein Pfund (1,10 Euro)" bezahlen müssten, um das stille Örtchen besuchen zu dürfen. Die Toilettengebühr werde dazu beitragen, das Flugticket billiger zu machen.

Auf die Frage, was denn passiere, wenn ein Passagier kein passendes Kleingeld dabeihabe, wies O'Leary dies als höchst unwahrscheinlich zurück. Es habe noch nie jemanden an Bord gegeben, der weniger als ein Pfund bei sich gehabt habe, sagte er.

Allerdings zahlen die Iren und die meisten anderen Europäer mit Euro, während Briten mit Pfund zahlen. Oftmals haben nicht einmal die Stewardessen an Bord passendes Wechselgeld.

Das britische Reisemagazin "Which" reagierte empört auf das Ansinnen. Das zeige, dass Ryanair jedes Mittel recht sei, um schnelles Geld zu verdienen. Wenn die Passagiere extra für die Toilettenbenutzung zahlen müssten, würden sie vermutlich weniger von den überteuerten Getränken an Bord trinken - "das würde Ryanair aber recht geschehen", sagte "Which"-Mitarbeiter Rochelle Turner der britischen Nachrichtenagentur PA.

Später versuchte ein Ryan-Sprecher, die Worte des Unternehmenschefs etwas abzuschwächen. O'Leary habe das nicht so ganz ernst gemeint und es gebe keine unmittelbaren Pläne zur Einführung einer WC-Gebühr, sagte Sprecher Stephen McNamara.

In der vergangenen Woche hatte Ryanair angekündigt, alle Check-In-Schalter auf Flughäfen bis Jahresende zu schließen und Passagiere nur noch online einchecken zu lassen.

(AP)
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