Besondere Zurückhaltung im Umgang mit dem anderen Geschlecht Sicher bewegen in der islamischen Welt

In keinem anderen Teil der Erde ist das alltägliche Leben so stark von der Religion geprägt wie in der islamischen Welt. Wer als westlicher Tourist in ein Land reist, das überwiegend von Muslimen bewohnt wird, sollte sich vorher unbedingt mit dem Islam auseinandergesetzt haben.

Denn wer das religiöse Fundament vieler Verhaltensregeln nicht kennt, fällt von Marokko bis Malaysia schnell unangenehm auf.

Zunächst ist zu bedenken, dass der Freitag in der muslimischen Welt dem christlichen Sonntag entspricht. Verabredungen an diesem Tag sind daher eher unüblich. Man sollte seinen Terminkalender stets auf diese Wochenverhältnisse ausrichten.

Besonders sensibel reagieren Moslems, wenn es um den Kontakt zwischen den Geschlechtern geht. In Marokko etwa gilt ein Blickkontakt zwischen Mann und Frau bereits als sexuelle Kontaktaufnahme, im Iran sind Handschläge untersagt und in der gesamten arabischen Welt ist äußerste Zurückhaltung im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht geboten. Sogar in der säkularen Türkei ist der öffentliche Austausch von Zärtlichkeiten verpönt.

Als Frau sollte man zudem immer darauf achten, nur angemessen gekleidet auf die Straße oder den Basar zu gehen. Eine Kopftuch-Pflicht wie im Iran gibt es zwar nicht überall, nackte Haut sollte aber weitgehend vermieden werden. Ob in Istanbul oder Kairo, als Faustregel kann gelten: Arme und Knie müssen immer bedeckt sein und ein Schal sollte als Kopfbedeckung immer griffbereit sein. Birgit Rupprecht-Stroell, Autorin von Reiseliteratur, hebt hervor: "Man ist eben Gast im Land und sollte sich auch wie ein Gast verhalten".

Vorsicht ist ebenso im Umgang mit Alkohol geboten. Da Muslime angehalten sind nicht zu trinken, gibt es in einigen Länder wie Saudi-Arabien und dem Iran rigorose Beschränkungen. Toleranter gibt man sich in Tunesien, Ägypten und der Türkei. Bier, Wein und sonstige Alkoholika sollten dennoch nur in Maßen und nicht am Freitag oder während des Fastenmonats Ramadan konsumiert werden.

Die linke Hand gilt als unrein

Wenn Sie zum Essen eingeladen werden oder in einem öffentlichen Lokal speisen, sollten Sie beachten, dass Sie nur mit der rechten Hand essen. Die linke Hand gilt im islamischen Glauben als unrein und darf daher nicht eingesetzt werden. Beachten sollten Sie auch, dass Muslime kein Schwein essen dürfen. Am besten verzichten Sie komplett auf das gewohnte Kotelett.

Muslime begreifen ihre Gotteshäuser als öffentliche Einrichtungen, sie sind generell auch für Nicht-Muslime zugängig. Auch für Frauen, wie Birgit Rupprecht-Stroell hervorhebt. Sollten Sie vorhaben, eine Moschee zu besuchen, gibt es jedoch einige wichtige Verhaltensregeln. Bevor Sie den Gebetsraum betreten, müssen die Schuhe ausziehen. Zudem sollten Sie auf angemessene Kleidung achten. Männer sollten auf T-Shirts, kurze Hosen und Sandalen verzichten, Frauen sollten einen Schal oder ein Kopftuch auf dem Haupt tragen.

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