Wo sich die Lokalprominenz trifft Sylt - Lieblingsinsel der Düsseldorfer

Düsseldorf (RPO). Es gibt Leute, die suchen im Urlaub genau das Gegenteil von dem, was sie im Alltag um sich haben. Das gilt offenbar nicht für die Düsseldorfer Prominenz. Die tummelt sich in den Ferien nämlich gerne an Orten, die durchaus ländlich geprägt sein können - aber bitte mit Stil. So sind im süd-holländischen Domburg Edelschlitten mit Kennzeichen D schon Alltag. Das ist aber nichts gegen die Düsseldorfer Präsenz auf Sylt.

Zehn gute Gründe für Sylt
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Foto: dpa-tmn

Vielleicht liegt's ja daran, dass man mit denselben Vorurteilen zu kämpfen hat, nämlich vor allem Schickimicki zu sein - und Plattform für Austern- und Schampus-Schlürfer. Was, wie jeder Sylt-Kenner weiß, nicht stimmt: Die Insel ausschließlich nach der berühmten (aber nur 300 Meter langen) Whisky-Meile in Kampen mit Pony und Gogärtchen zu beurteilen ist so, als würde man behaupten, ganz Düsseldorf sei wie die Kö.

Seit Jahren ein großer Fan der schönen Nordsee-Insel ist Oberbürgermeister Dirk Elbers. Neulich war er für zehn Tage wieder dort, mit zwei Tagen Unterbrechung: "Mit anderen Worten zu kurz", sagt Elbers. Aber in dieser Zeit war er Gast bei einem Abendessen im Restaurant Vogelkoje. Kö-Juwelierin Christel Heilmann, die im Sommer mehrere Wochen auf der Insel ist, hatte dazu nicht nur Elbers mit seiner Frau Astrid, sondern auch noch andere Freunde aus Düsseldorf eingeladen.

Gerne trifft sich der OB auf Sylt mit den ebenfalls regelmäßig dort urlaubenden Parteifreunden Friedrich G. Conzen, Bürgermeister und Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, und dem Landtagsabgeordneten Peter Preuß. Zwischen den Dünen dürfte also manche Düsseldorfer Polit-Strategie geboren worden sein.

Auch Brauchtum und Wirtschaft sind gut vertreten: Lothar Inden, Chef der St.-Sebastianus-Schützen, verbringt seit fast 40 Jahren seinen Urlaub mit seiner Frau Beate auf der Insel. "Immer im selben Haus und im ruhigen Teil der Insel", betont Inden. Der Urlaub wird so auch zum Familientreffen, denn Tochter und Sohn sind stets dabei, inzwischen mit ihren Partnern.

Zu den Sylt-Stammgästen zählt auch Kö-Kaufmann Hermann Franzen. Beim Gästekönig-Schießen plauderte er darüber mit Sylt-Neuling Peter Achten, dem Hauptgeschäftsführer des NRW-Einzelhandelsverbands. "Wie gut, dass es Direktflüge von Air Berlin gibt", waren sich beide einig. Das liegt nicht nur an der großen Nachfrage: Air-Berlin-Chef Achim Hunold und seine Frau Michaela sind beide häufig und gern auf der Insel.

Ebenso wie Zwei-Sterne-Koch Peter Nöthel: Der fährt im August wieder hin und trifft sich dort jedes Mal mit "Sansibar"-Chef Herbert Seckler, den er seit Jahren kennt und dessen Küche er schätzt. Ebenfalls dabei: Düsseldorfs Top-Sport-Mediziner Alois Teuber.

Anreise

Mit dem Auto: Seit 1950 fährt der Autozug der Deutschen Bahn auf der 39 Kilometer langen Strecke zwischen der Insel und dem Festland. In Niebüll werden die Fahrzeuge verladen und alle 60 bis 90 Minuten, in der Hauptsaison alle 30 Minuten über den Hindenburgdamm nach Westerland gebracht. Die Überfahrt dauert 35 Minuten, Reservierung nicht möglich. Tickets kosten regulär hin und zurück: 83 Euro. Informationen unter www.syltshuttle.de.

Mit der Bahn: Westerland ist ein IC-Bahnhof, wird mehrmals täglich angefahren. Mit dem Flugzeug: Air Berlin fliegt in den Sommermonaten täglich von Düsseldorf nach Sylt. Tickets ab 29 Euro.

Übernachtung: Auf Sylt gibt es etwa 56.000 Gästebetten. In der Hochsaison werden die Unterkünfte dennoch oft knapp, daher unbedingt vorher reservieren: www.sylt.de, Tel.: 04651 82020

Hotels: z.B. Strandhotel Sylt, Westerland, 272 Euro, Fährhaus Sylt, Munkmarsch, 264 Euro, Dorfhotel Sylt, Rantum, 200 Euro (Preise sind Durchschnittspreise)

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