Die neue Pariser Skyline Wolkenkratzer neben dem Eiffelturm

Paris (RPO). Wer an Paris denkt, sieht den Eiffelturm vor sich. Kein anderes Gebäude in der französischen Metropole ist höher. Doch das Wahrzeichen soll Konkurrenz bekommen. Die Stadt will ein Bauverbot aufheben und neue Wolkenkratzer im Zentrum errichten. Gegen den Willen der meisten Bürger.

Neue Wolkenkratzer: Das Paris der Zukunft
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Neue Wolkenkratzer: Das Paris der Zukunft

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Paris steht vor einer Revolution: Ginge es nach dem Willen der Stadt, könnten schon in ein paar Jahren Wolkenkratzer mitten im Zentrum emporschießen. Der Stadtrat beschloss am Dienstag mehrheitlich, eine Studie in Auftrag zu geben, um ein 30 Jahre altes Bauverbot für Hochhäuser zu kippen. Konkret geplant sind sechs Baustellen im 12., 13., 15., 17., 18. und 20. Stadtbezirk. Laut der sozialistischen Städtebau-Expertin Anne Hidalgo soll der Stadtrat über jedes Projekt einzeln entscheiden. Sie regte zudem an, im Januar eine "Bürgerkonferenz" zu organisieren, um die Meinung der Einwohner einzuholen.

Nach einer Reihe von wenig geglückten Hochhausbauten - wie etwa der Montparnasse-Turm südlich der Seine - hatte die Stadt 1977 den Bau von Häusern verboten, die höher als 37 Meter sind. Auch heute noch befürworten zwei Drittel der Pariser laut jüngsten Meinungsumfragen das Verbot - im Gegensatz zu Bürgermeister Bertrand Delanoë, der mit neuen Siedlungen die notorische Wohnungsknappheit bekämpfen will.

Kurz vor dem Votum beschwor das sozialistische Stadtoberhaupt die Abgeordneten, sich nicht von Meinungsumfragen leiten zu lassen, sondern davon, was im "Interesse der Allgemeinheit" liege. Bausünden wie beim Tour Montparnasse werde es dieses Mal nicht geben, versprach er. Im Kampf gegen das Tabu hat Delanoë einen einflussreichen Mitstreiter: Stararchitekt Jean Nouvel sagte erst kürzlich der Zeitung "Le Parisien", die Menschen müssten damit aufhören, "Paris als Museum zu betrachten".

(afp2)
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