Die saubersten Strände Europas Zypern vorne, deutsche Qualität gut

Düsseldorf · Die Europäische Union überprüft jedes Jahr die Wasserqualität an Badestränden und Badeseen. Der aktuelle Bericht zeigt, dass Zypern das beste Wasser hat. In Deutschland ist die Qualität des Meerwassers auch gut, in den Niederlanden und Polen lässt sie hingegen zu wünschen übrig.

Die Wasserqualität an Stränden der deutschen Nord- und Ostseeküste ist gut oder sehr gut. Das geht aus dem aktuellen EU-Bericht zur Badewasserqualität hervor. Aus ganz Europa wurden im Jahr 2010 regelmäßig - idealerweise im Abstand von einem Monat während der Badesaison - Wasserproben von Stränden und Binnengewässern genommen und analysiert.

Mehr als 21.000 Badestellen erprobt

Das Ergebnis spricht für einen Strandurlaub in Europa: Insgesamt 92,1 Prozent der Küstenbadegewässer entsprechen den Mindestanforderungen an die Wasserqualität. Bei den Binnengewässern erfüllten 90,2 Prozent die Standards. Die Behörden haben aus mehr als 21.000 Badestellen Wasserproben entnommen; etwa 15.000 stammten aus dem Meer, der Rest von Badeseen oder -flüssen.

Auf der Insel Zypern war die Wasserqualität am besten: Alle Auszüge (100 %), die untersucht wurden, entsprachen den europäischen Richtlinien für Badegewässer. In diesen Richtlinien ist festgelegt, wie viele Darmkeime im Badewasser höchstens enthalten sein dürfen. Dabei werden die Proben auf Darmenterokokken und Escherichia coli untersucht. Neben Zypern erfüllten neun weitere Länder die Leitwerte zu mehr als 80 Prozent. Diese Länder sind Kroatien (97,3 %), Malta (95,4 %), Griechenland (94,2 %), Irland (90,1 %), Bulgarien (85,1 %), Portugal (83,9 %), Finnland (83,8 %), Großbritannien (81,7 %) und Lettland (80,9 %).

Probleme am Mittelmeer

Anders sah es in Polen, den Niederlanden und Belgien aus: Dort war die Wasserqualität an einigen Stränden und Seen so schlecht, dass sie als "nicht-konform" eingestuft wurden (Polen: 19 %, Niederlande: 11,8 %, Belgien: 8,9 %). In Deutschland wurden einige Binnengewässer in der Saison 2010 sogar geschlossen.

In Nordrhein-Westfalen waren das die Freizeitanlage Höxter-Godelheim und das Freibad im Kruppsee in Duisburg. Der Ostseebadestrand Tivoli der Gemeinde Blekendorf in Schleswig-Holstein, zwischen der Kieler Bucht und Fehmarn gelegen, war das Strandgewässer mit der schlechtesten Qualität in Deutschland.

In ganz Europa erfüllten 173 Proben der Küstenbadegebiete nicht die Kriterien der Richtlinen, und insgesamt 46 Strände wurden geschlossen. Der Großteil davon, nämlich 33 Strände, lag am Mittelmeer, hauptsächlich an den italienischen Küsten des Adriatischen Meers, wo es an 23 Stränden ein Badeverbot gegeben hatte.

(RPO)
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