ADAC-Postbus startet diese Woche Fernbus-Reisen - Vorsicht beim Anbieter-Vergleich

Berlin · Verbraucher können auf immer mehr Strecken mit Fernbussen durchs Land reisen. Ab Dienstag startet der neue Anbieter ADAC-Postbus: Die gelben Busse sollen zunächst auf zwei Strecken von Köln nach München fahren. Service und Komfort bei den verschiedenen Anbietern ähneln sich an Bord der Busse laut Stiftung Warentest stark. Für Verbraucher empfiehlt es sich vor einer Buchung dennoch, die Bedingungen genau zu studieren.

Fernbuskosten im Vergleich
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Foto: ADAC

Wie finden Reisewillige einen Fernbus-Anbieter?

Am einfachsten ist die Suche nach einem geeigneten Anbieter und einer geeigneten Verbindung über das Internet. In der Regel haben die Unternehmen eigene Websites. Dort können Kunden zumeist auch gleich Fahrkarten kaufen. Der Anbietervergleich über die einzelnen Unternehmensseiten ist aber zeitaufwendig und mühsam. Als Alternative bleibt das bisher einzige deutsche Internet-Vergleichsportal für Fernbusreisen: busliniensuche.de. Es listet Strecken und Preise von aktuell mehr als vier Dutzend Anbietern auf und hilft über eine Eingabemaske bei der Suche nach der gewünschten Verbindung. Auch die ADAC-Postbus-Strecken sind bereits aufgenommen.

Was ist beim Anbietervergleich zu beachten?

Da Service und Komfort bei den verschiedenen Anbietern weitgehend gleich sind, kann der Preis ein wichtiges Vergleichskriterium sein. Dabei sollten Kunden auch die Bahn mit ihren Sparangeboten einbeziehen, rät Heidi Tischmann, Fernverkehr-Expertin des ökologischen Verkehrsclubs Deutschland VCD. Einberechnen sollten Verbraucher mögliche Sonderkosten wie Aufpreise für große Gepäckstücke bei einzelnen Anbietern. Teils gibt es Abstriche im Komfort: Nicht bei jedem Anbieter gibt es kostenloses Internet an Bord. Entscheidend kann auch die Frage sein, ob Haltestellen zentral gelegen sind.

Wo gibt es Fahrscheine?

Wer im Internet nach seiner Verbindung gesucht hat, kann dort auch gleich sein Ticket kaufen. Gezahlt wird meist über Kreditkarte, Lastschrifteinzug oder das Bezahlsystem Paypal. Den Fahrschein können sich Reisende am heimischen Computer ausdrucken. Manche Unternehmen bieten auch einen Ticketversand per Post oder schicken die Fahrkarte virtuell mit QR-Code aufs Smartphone. Auch ein Ticketkauf direkt vor Fahrtantritt beim Fahrer ist bei den meisten Unternehmen möglich. Allerdings gibt es dann keine Garantie, dass der Bus nicht schon ausgebucht ist.

Die Deutsche-Bahn-Tochter BerlinLinienBus bietet auch eine Ticketreservierung per Telefon an, einzelne Anbieter arbeiten zudem mit Reisebüros oder Touristeninformationen zusammen oder sie betreiben eigene Reisecenter. ADAC-Postbus-Tickets gibt es im Internet, per Telefon, in größeren Filialen der Deutschen Post, bei der Postbank und in ADAC-Geschäftsstellen. Die IC-Busse der Deutschen Bahn sind ins Ticketsystem des Unternehmens eingebunden - Fahrkarten gibt es also überall, wo es auch Bahn-Fahrkarten gibt.

Was passiert, wenn ich die Reise nicht antreten kann?

"Die Stornierungs- und Umbuchungsbedingungen der Anbieter sind total unterschiedlich", warnt Martin Rammensee von busliniensuche. de. Deshalb sollten sich Reisende beim Ticketkauf informieren, wie das Unternehmen mit derartigen Anliegen umgeht. Mal gibt es bei Stornierung Geld zurück, mal Reisegutscheine. Manche Unternehmen haben eine Stornierungs- oder Umbuchungspauschale festgesetzt, bei anderen richtet sich die Höhe der Gebühr nach dem Preis des gekauften Tickets. Es gibt im Grunde so viele Varianten wie Unternehmen.

Wie umweltfreundlich sind Fernbus-Reisen?

Fernbusse gelten zusammen mit der Bahn im Vergleich mit Flugzeugen und Autos als umweltfreundlichste Reisevarianten. Wichtig ist dabei immer die Frage, ob die Busse oder Züge voll besetzt sind - denn nur dann verbrauchen sie pro Person und Kilometer besonders wenig Diesel oder Strom und stoßen damit auch die wenigsten Schadstoffe aus. Bei der Bahn fahren seit diesem Jahr zudem alle Bahncard-Inhaber im Fernverkehr mit 100 Prozent Ökostrom.

(AFP)
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