Bildband So lösten die großen Fluggesellschaften Fernweh aus
Fliegen ist heute nichts Außergewöhnliches mehr. Vor allem billig soll es sein, auf die Qualität kommt es kaum noch an. Vor wenigen Jahrzehnten war das noch ganz anders, denn das Fliegen machte es den Menschen plötzlich möglich, die ganze Welt zu bereisen. Der Bildband „Airline Visual Identity 1945 – 1975“ bietet Einblicke in die Werbung der damals noch jungen Fluggesellschaften.
Wer in den 1950er oder 1960er Jahren einen Flug buchte, um nach Rom, London oder gar Hawaii zu reisen, galt als kosmopolitisch, weltgewandt, gebildet und wohlhabend.
Fluggesellschaften wie American Airlines, Pan Am, Lufthansa und Air France wussten über das damalige Lebensgefühl Bescheid und entwickelten umfassende Werbestrategien für ihre Zielgruppen.
Die ersten großen Werbekampagnen sollten vor allem die Sehnsüchte nach fernen und exotischen Welten wecken.
Sie kamen ohne Photoshop aus und setzten stattdessen auf ausgeklügelte Graphiken und Zeichnungen, um Sehnsüchte zu wecken.
Gezeigt wurden die Schönheit und Besonderheit der fernen Länder und Menschen.
Die Airlines arbeiteten dabei gerne mit Klischees, wie dieses Bild eines vermeintlichen Ureinwohners Südafrikas zeigt.
Gleiches gilt für die Linie von Paris nach Tokio, wo ein Mädchen im rosa Kimono den Betrachter schüchtern anschaut.
Wie realistisch die Darstellungen teilweise waren, sei dahingestellt.
Fakt ist: Sie machten Lust auf Reisen.
Bisher unerschlossene Welten wurden plötzlich erreichbar.
Der Wilde Westen, bis dahin vor allem aus dem Fernsehen bekannt, wurde zu einem kommerziellen Reiseziel.
Doch nicht nur die fernen Welten, sondern auch die Flugzeuge selbst waren Bestandteil der Kampagnen.
Die Technik der damaligen Maschinen galt als revolutionär.