Mit dem Rucksack um die Welt Sydney: verregnet, aber großartig

Düsseldorf · Der Deutsche an sich mag zwei Dinge besonders gerne. Nummer eins: reisen. Darum sind die Hostels in Sydney voll von jungen Bundesbürgern, die das nur noch wenig unerkundete Australien erkunden wollen. Nummer zwei: meckern. Zumindest sind eben jene jungen Männer und Frauen seltsamerweise überrascht und sogar verärgert darüber, dass im Winter auf der Südhalbkugel kein Strandwetter ist und es tatsächlich regnet. Verrückte Welt.

Riesige Staubwolke legt sich über Sydney
9 Bilder

Riesige Staubwolke legt sich über Sydney

9 Bilder

Doch wer sich vom Regen nicht die Tage vermiesen lässt, der hat selbst im Juni eine gute Zeit in Sydney. Denn die Stadt ist einfach zu großartig. Zwar sind die weltbekannten Strände von Bondi bis Manly nur für einen Spaziergang statt einem Sonnenbad zu haben, aber wer ohnehin mehr auf Städte als auf Strände steht, dem ist das gleich. Und nur im Winter sieht man das legendäre weil architektonisch wertvolle Opera House (aufgrund eines Festivals) jeden Abend bunt beleuchtet und hat man die Chance, relativ einsam und somit in Ruhe statt dicht gedrängt über die Harbour Bridge zu laufen, um von der anderen Seite der Bucht einen netten Blick auf die Stadt zu haben.

In den kalten wie in den warmen Monaten wahrscheinlich in etwa gleich sehenswert sind der olympische Park von 2000, der heute größtenteils Unterhaltungs- und Büroviertel ist, sowie der Royal Botanic Garden mit seinen grünen Wiesen, exotischen Pflanzen und riesigen Flughunden. Geheimtipp: Der Ausblick von der Bar im 47. Stock eines Bürokomplexes am Australia Square. Besonders am Abend ist die Sicht über das Lichtermeer der Innenstadt atemberaubend — und kostet lediglich ein Bier.

Wer allerdings vorher nicht das nötige Kleingeld für Sydney angespart hat — und davon braucht man in Australien eine Menge —, der hat ein Problem. Darum lungern insbesondere im Rotlicht- und Partyviertel Kings Cross etliche frischgebackene Abiturienten vor ihren Hostels rum, in der Hoffnung, dass sie irgendeiner Art von Arbeit nachgehen können, zu deren Lohn nicht einmal Australier arbeiten würden. Ich bin froh, dass mir das erspart geblieben ist.

(spol)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort