Reisetipps Vorsicht Touristenfalle! So schützen Sie sich im Urlaub vor Betrügern

Düsseldorf · Beim Einkaufen, Taxifahren, Geldwechseln, auf dem Markt und vor Sehenswürdigkeiten: Auf Reisen sind Touristen an vielen Orten im Visier von Betrügern. Diese Abzock-Maschen sind auf der ganzen Welt verbreitet – und so schützen Sie sich davor.

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Foto: Unsplash/Greg Willson

Ein Tourist kennt das Land, in dem er sich befindet, oft bestenfalls aus dem Reiseführer. Er spricht meist nicht die Sprache, kennt die lokalen Gepflogenheiten nicht, will außerdem entspannen statt sich Sorgen zu machen – ist also ein leichtes Ziel für Betrüger und Abzocker aller Art. Welche gängigen Maschen es im Ausland gibt und wie man ihnen entgeht, erklären Reiseprofis.

Taschendiebstahl

Ein globales Phänomen: Oft treten Diebe in Gruppen auf und sind gut organisiert. Manchmal bauen Diebe erst ein kleines Gespräch auf, zeigen sich hilfsbereit – und lenken damit die Aufmerksamkeit von einem Dritten ab, der zugreift. Sehr klassisch ist nach Angaben der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes auch der Tempel-Trick: Der Vordermann tut so, als würde er stolpern, bückt sich und bleibt stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.

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Foto: Shutterstock/Lukasz Szwaj

Eine weitere Masche sind hilfsbereite Fremde, die Touristinnen und Touristen den Weg zeigen möchten. Es kann ein Ablenkungsmanöver sein, um unbemerkt an Wertgegenstände wie die Geldbörse zu gelangen oder die vermeintlich freundlichen Fremden führen einen zu überteuerten Restaurants oder Geschäften.

Tipp: Die Geldbörse nie in der hinteren Hosentasche tragen. Bei Personen, die unaufgefordert Hilfe anbieten, wachsam sein.

Die Statistik von 2021 der Europäischen Union (Eurostat ) zeigt die registrierten Diebstähle für die einzelnen europäischen Länder an. Zuletzt wurde die Statistik am 11. Mai 2023 aktualisiert. (Stand: 7. September 2023). Für Liechtenstein, England/Wales, Schottland, Nordirland (UK), Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien und Kosovo (gemäß der Resolution 1244/99 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen) gibt es für 2021 keine Erhebung. Bei der letzten Erhebung für England/Wales im Jahr 2018 lagen diese auf Rang drei mit 2.707,2 Straftaten pro hundertausend Einwohner, hinter Schweden (3.303,14, Rang 1) und Dänemark (3.162,31, Rang 2). Schottland war 1.592,24 Diebstählen pro hunderttausend Einwohner auf Rang 10.

Die Statistik von 2021 der Europäischen Union (Eurostat ) zeigt die registrierten Diebstähle für die einzelnen europäischen Länder an. Zuletzt wurde die Statistik am 11. Mai 2023 aktualisiert. (Stand: 7. September 2023). Für Liechtenstein, England/Wales, Schottland, Nordirland (UK), Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien und Kosovo (gemäß der Resolution 1244/99 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen) gibt es für 2021 keine Erhebung. Bei der letzten Erhebung für England/Wales im Jahr 2018 lagen diese auf Rang drei mit 2.707,2 Straftaten pro hundertausend Einwohner, hinter Schweden (3.303,14, Rang 1) und Dänemark (3.162,31, Rang 2). Schottland war 1.592,24 Diebstählen pro hunderttausend Einwohner auf Rang 10.

Foto: Grafik: RP

Tempel-Trick

Besonders in Südostasien tummeln sich an beliebten Sehenswürdigkeiten angeblich offizielle Touristenführer, die gar keine sind. Sie bieten den Ausflug zum Beispiel zum nächsten Tempel oder anderen Sehenswürdigkeiten oft zu einem lachhaft günstigen Preis an. Doch das Kulturprogramm ist gar nicht der Zweck der Tour. Stattdessen fährt der Guide den Urlauber zu dem Geschäft eines Freundes oder Bekannten. Dort soll der Tourist kaufen: Schmuck, Teppiche, Souvenirs. „Man wird unter Druck gesetzt und muss sehr erfahren sein, um sich dagegen wehren zu können“, sagt der Reiseblogger Johannes Klaus, der unter anderem die Plattform „Travel Episodes“ betreibt.

Tipp: Sich von Guides auf der Straße keine Tour aufschwatzen lassen. Am besten Tickets oder Fahrkarten schon vorher über offizielle Apps oder Webseiten buchen oder im Reisezentrum.

Kostenlose Touren

Ebenfalls hellhörig sollten Touristen werden, wenn ihnen eine kostenlose Tour gegen ein Trinkgeld angeboten wird. Hinterher fällt dabei das „Trinkgeld“ höher aus als der reguläre Preis für eine solche Tour.

Tipp: Touren nur bei offiziellen Anbietern buchen. Vor Ort werden solche Touren in der Touristen-Infomation angeboten.

Kreditkartenbetrug

Wenn der Verkäufer in einem Laden die Kreditkarte beim Bezahlen in einen Hinterraum bringen will, sollten Urlauber sofort einschreiten. Denn die Karte wird dann manchmal rasch kopiert. Zu Hause wundert sich der Reisende über wundersame Abbuchungen, deren Ursprung er sich nicht erklären kann.

Tipp: Die Karte nie aus den Augen lassen und für den Ernstfall alle Kaufbelege aufheben.

„Hilfsbereite“ Autofahrer

Ein dicht auffahrendes Auto, ein wild gestikulierender Fahrer, Lichthupe: Diese Verkehrsszene erlebte Blogger Robin Runck von „Travel-forever.de“ in Frankreich. „Wir haben gedacht, wir hätten einen Schaden am Auto und hätten beinahe angehalten.“ Allerdings kannte der erfahrene Reisende die Masche. Er warnt: „Wenn man anhält, werden schnell die Wertsachen aus dem Auto gestohlen.“

Tipp: Bei aufdringlichen Autofahrern und vermutlich inszenierten Unfällen die Tür verriegeln und gar nicht erst anhalten.

Taxi-Festpreis

Mit dem Taxi für 20 Euro direkt ins Stadthotel? Klingt bequem. Ärgerlich nur, wenn die Fahrt eigentlich nur zehn Euro kostet. Oft scheint ein Festpreis zunächst günstiger als der Taxameterpreis. Aber gerade damit werden Touristen abgezockt.

Tipp: Am Flughafen eine registrierte Taxifirma wählen. In der Stadt das Taxi vom Hotel oder Restaurant rufen lassen.

Falscher Wechselkurs

Geld auf der Straße zu wechseln, ist oft keine gute Idee. Entweder ist der verlangte Wechselkurs falsch oder Betrüger mischen ein paar gefälschte Scheine unter. Reiseblogger Klaus ist selbst schon in eine Falle getappt: „In Prag wurde ich um 70 Euro gebracht, weil ich nicht auf den Kurs geachtet habe. Bei einer Wechselsumme von 300 Euro.“

Tipp: Geld nur bei Banken und seriösen Wechselstuben tauschen, dort bekommt man auch eine Quittung. Stets den Wechselkurs kennen und nachrechnen. Dabei können Währungsrechner-Apps helfen.

Nelken- oder Rosenverkäufer

Ob Venedig, Rom, Mallorca oder andere beliebte Touristenorte: Rosenverkäufer drücken Touristinnen oder Touristen besonders auf beliebten Straßen oder Plätzen ungefragt eine Blume in die Hand und erwarten dafür eine Spende. Oder sie beharren darauf, dass ein Mann seiner Begleiterin eine Blume kauft. Die Verkäufer sind hartnäckig und penetrant. Manchmal kann sich sogar dahinter ein versuchter Taschendiebstahl verbergen.

Tipp: Gar nicht darauf eingehen, eventuell Arme verschränken und zügig weitergehen.

Überhöhte Preise in Restaurants oder Cafés

Gerne werden an beliebten Orten, wie zum Beispiel am Markus-Platz in Venedig, in Restaurants und Cafés die Preise bei minderwertigen Speisen erhöht.

Tipp: Sich vorher auf entsprechenden Portalen oder Reiseführern die Bewertungen anschauen und nicht gerade dort Gaststätten aufsuchen, wo sich die meisten Touristen tummeln. Dort, wo die Einheimischen essen gehen, sind die Preise realistisch und das Angebot an Speisen und Getränken authentischer. Wie viel Trinkgeld angemessen ist, darüber sollten sich Reisende vorher am besten erkundigen.

Glücks- und Geschicklichkeitsspielen

Geschicklichkeitsspiele wie das Hütchenspiel auf belebten Plätzen oder Straßen locken oft zahlreiche Schaulustige an. Aber Vorsicht, auch hier wollen Trickbetrüger nur an das Geld ahnungsloser Touristen. Beim Hütchenspiel muss erraten werden, wo sich unter drei Bechern, die hin und her verschoben werden, die Kugel befindet, die anfangs unter einem der Becher gezeigt wurde. Ein Spieler gewinnt das Spiel und animiert so Zuschauende, ihr Glück ebenfalls zu probieren. Der vermeintliche glückliche Gewinner ist aber oft ein Komplize. Kommen die Touristen zum Zug, wird getrickst. Sie haben nie eine Chance, zu gewinnen.

Tipp: Schlicht und einfach lautet hier der Tipp: nicht spielen

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