Das gehört in die Reiseapotheke

Wer verreist, sollte sich gut vorbereiten. Auch die Gesundheit sollte nicht zu kurz kommen: Eine gut bestückte Reiseapotheke leistet im Notfall gute Dienste.

Erstmaßnahmen bei Urlaubs-Wehwehchen
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Erstmaßnahmen bei Urlaubs-Wehwehchen

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Foto: HolidayCheck.de

Tagelanger Durchfall oder heftiges Fieber können den schönsten Urlaub vermiesen. Gegen die häufigsten Erkrankungen sollte man sich deshalb mit einer Reiseapotheke wappnen. Grundsätzlich gilt: Je abgelegener das Reiseziel ist, desto wichtiger ist die mitgebrachte Mini-Apotheke. Als Faustregel formuliert Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda): "Für den Urlaub braucht man das, was in die Hausapotheke gehört, plus reisemedizinischen Bedarf." Letzterer muss an das Urlaubsziel, die geplanten Aktivitäten sowie die eigene körperliche Verfassung angepasst werden. "Bei Fernreisen ist ein guter Termin für die Zusammenstellung der Reiseapotheke, wenn man sich um die notwendigen Impfungen kümmert", sagt Sellerberg. Beim Familienurlaub reiche eine Woche Vorlauf. Das sollten Reisende auf alle Fälle einpacken:

Die Hardware besteht aus Verbandmitteln wie Mullbinden und sterilen Gaze-Wundauflagen, Pflastern, elastischen Binden, Einmalhandschuhen, Schere, Fieberthermometer und einer Pinzette. "Hilfreich ist auch Desinfektionsmittel wie PVP-Jod", sagt Burkhard Rieke von der Deutschen Fachgesellschaft Reisemedizin.

Auf der Liste möglicher Urlaubsbeschwerden stehen Durchfallerkrankungen ganz oben. Sie werden meist durch ungewohnte oder nicht ausreichend gesäuberte oder abgekochte Lebensmittel verursacht. "Von Medikamenten mit dem Wirkstoff Loperamid sind wir nicht allzu begeistert: Er lähmt den Darm und fördert potenziell die Entwicklung der Erreger", sagt Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin (CRM). Im Notfall etwa bei einer Tagesbustour kann solch ein Mittel allerdings unverzichtbar sein. Wichtig ist in jedem Fall, viel zu trinken und den Salzverlust mit Elektrolyt-Präparaten auszugleichen.

Bei Kopf-, Zahn- und Gliederschmerzen, Fieber und Erkältungsbeschwerden ist ein Basis-Schmerzmittel angesagt. Ob der Wirkstoff Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS) eingepackt wird, kann vorrangig nach persönlichen Vorlieben und Verträglichkeit entschieden werden. "Man sollte aber bedenken, dass ASS eine leichte Blutungsneigung verursacht", sagt Jelinek. Vor allem in den Tropen oder in großer Höhe ist dieser Wirkstoff daher ungeeignet.

Je nach Urlaubsziel können die unterschiedlichsten Insekten zur Plage werden. Abwehrmittel gegen Mücken oder Zecken helfen, das Übel in Maßen zu halten. "Es gibt viele Mittel mit durchgestrichenen Mücken drauf. Aber nicht alle sind wirklich wirksam", sagt Rieke. Er empfiehlt, beim Einkauf vor dem Urlaub nicht zu sparen und die Inhaltsstoffe im Blick zu haben. "Der Anteil an Diethyltoluamid (DEET) sollte über 20 Prozent betragen, bei Icaridin über zehn Prozent." Wer zu starken oder allergieartigen Reaktionen auf Mückenstiche neigt, ist mit einer antiallergischen Salbe gut beraten.

Medikamente – Diese gehören immer mit auf Reisen
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Ausreichend Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor dürfen in keiner Reiseapotheke fehlen.

Ob Mittel gegen Reisekrankheit, Augen- oder Ohrentropfen ins Gepäck gehören, richtet sich nach der Anfälligkeit für diese Beschwerden. Wer davon betroffen ist, hat dies in der Regel im Blick. Auch Menschen, die unter chronischen Krankheiten wie Migräne oder Asthma leiden, sollten daran denken, genug Medikamente einzupacken.

(RP)
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