Düsseldorf Wie man sorgenfrei um die Welt reist

Düsseldorf · Nach einer zweimonatigen Weltreise bilanzieren unsere Autorinnen ihr Abenteuer. Was hat funktioniert, was nicht? Was würden sie beim nächsten Mal anders machen? Wo lässt sich Geld sparen? Und wie kommt man so lange Zeit gut miteinander aus?

Die Reisetaschen haben es nicht überlebt. Meine ist an der Seite aufgeplatzt, einen Trageriemen hat sie verloren, als sie auf den Fidschi-Inseln vom Boot geworfen wurde. Bei Gabis Tasche löst sich der Reißverschluss in Wohlgefallen auf. Wir hingegen sind zwar körperlich angestrengt, fühlen uns indes reich und glücklich mit unseren vielen Eindrücken. Eine 56-tägige Reise rund um die Welt (vom Oman über Thailand, Kambodscha, Neuseeland, die amerikanische Westküste und via New York zurück) ist kein Erholungsurlaub. Man muss fit sein - für die Ortswechsel und die Umstellung auf die jeweils andere Kultur. Das empfinden wir nachher noch klarer als zuvor. Und wir wissen jetzt, wie wichtig es ist, die klimatischen Verhältnisse der Länder zu bedenken, die man besucht. Was man sonst noch alles auf einer Reise um die Welt beachten sollte, haben wir hier zusammengestellt.

Würden wir die Tour nochmals so organisieren? Bedingt. Im Nachhinein hätten wir uns mehr Zeit in den warmen Regionen wie Neuseeland oder den Fidschi-Inseln genommen. Die abschließende Woche im eiskalten New York wirkte eher wie ein Schock, hier hätten einige Tage gereicht. Aber so ist das, wenn man "nur" zwei Monate unterwegs ist - wer mehr Zeit einplant, dem bieten sich mehr Möglichkeiten, spontan umzuplanen und Flüge zu verlegen. Wobei wir sagen müssen: Fast alle unsere Flüge waren pünktlich.

Worauf sollte man beim Buchen achten? Die Nebensaison beschert nicht nur in Europa günstigere Preise für Hotelbetten - so haben uns die Amerikaner zum Beispiel erzählt, dass die Motels in der Nähe der Nationalparks im dortigen Sommer das Doppelte kosten. Wir haben jetzt im Winter zum Teil für um die 60 Dollar (rund 55 Euro) in annehmbaren Motels genächtigt.

Wie durchgeplant sollte die Reise sein? Wir fanden es prima, nicht alles festgelegt zu haben, so dass wir unsere Zeit flexibel einteilen konnten. Wichtig war's, im Voraus ein Hotelzimmer für die erste Nacht in einem fremden Land gebucht zu haben - und zum Beispiel in Los Angeles gleich mit dem vorab reservierten Auto dorthin fahren zu können. Aber ansonsten haben wir unser Tablet fleißig genutzt, um über verschiedene Portale kurzfristig dort günstige Hotels oder Motels auszuwählen, wohin uns unsere Wege führten. Mithilfe von Google Maps konnte man gleich ausrechnen, wie lange man am nächsten Tag zum neuen Ziel fahren musste. Auf diese Weise wurde uns in Neuseeland schnell deutlich, dass wir nur die landschaftlichen Schönheiten der Nordinsel des Kontinents erkunden sollten.

Wie lassen sich typische Touristenfallen umgehen? Zuweilen erschien es sinnvoll, unser nächstes Hotel vorab anzumailen. Etwa in Bangkok, um zu erfragen, was eine Taxifahrt vom Flughafen zur Unterkunft kostet. So konnten wir raffgierigen Fahrern, die Touristen bekanntermaßen gern den mehrfachen Preis berechnen, ein Schnippchen schlagen. Ein freundlicher Angestellter unseres Hotels im Oman hatte schon vor Reiseantritt per Mail angeboten, er könne uns (für einen annehmbaren Preis) einen Fahrer zum Ankunftsschalter schicken - das haben wir gern angenommen.

Welche Hilfsmittel sind wichtig? Insgesamt fühlten wir uns bestens beraten, wenn wir auf die Einheimischen und ihre Vorschläge hörten. In Amerika war aber auch das Navigationsgerät eine unverzichtbare Hilfe - wie hätten wir uns sonst auf den bis zu achtspurigen Straßen von Los Angeles oder San Francisco zurechtfinden sollen?

Wie sortiert man sich selbst am besten? Die Frage, die wir uns am häufigsten gestellt haben, lautete: Wo ist was? Hatte man einmal die Kamera oder das Portemonnaie nicht an die gewohnte Stelle in der Tasche gesteckt, ging die Sucherei los. Und gleich beschlich einen die Angst, man könnte das gute Stück irgendwo vergessen haben. Das passierte natürlich auch. Im Zweifelsfall auch die Bodenmatte im Hotelsafe anheben, da ist schnell mal ein Führerschein drunter gerutscht. Unterwegs haben wir solche Dokumente übrigens immer in einer bestimmten Tasche meines Rucksacks verstaut und ein Mini-Vorhängeschloss davor gehängt. Ich habe alles sicher wieder zurück gebracht.

Wie behält man den Überblick über Reisedaten? Eine tabellarische Übersicht über die gebuchten Flüge und die bereits vorab reservierten Hotels hilft bei der Orientierung - nicht nur den Reisenden, sondern auch den Lieben daheim.

Was gehört unbedingt ins Gepäck? Ein internetfähiges Tablet ist ein guter und leichter Reisebegleiter - damit lassen sich unterwegs mithilfe von Portalen wie booking.com, hotels.com oder hoteltonight.com spontan Unterkünfte buchen. Zum Teil findet man schöne "Bed-and- Breakfast"-Anbieter oder auch Betten in Nationalparks wie Yosemite oder Grand Canyon zu Schnäppchenpreisen, weil man ja "auf den letzten Drücker" reserviert.

Wie garantiert man ein auskömmliches Miteinander? Will man als gute Freunde von einer solchen Reise wieder zurückkehren, sollte man unbedingt Auszeiten einplanen, in denen jeder für sich auf eigene Faust unterwegs ist. Ständig zu zweit alles zu erkunden, das kann über zwei Monate hinweg zwischendurch anstrengend werden.

Was kostet der Spaß? Das hängt davon ab, wie lange man wohin reist und was man sich zu leisten gewillt ist: Hotel oder Hostel? Bus oder Taxi? Wir haben uns entschieden, die Tickets über STA Travel zu buchen - allein für die Flüge haben wir rund 2500 Euro vorab bezahlt. Aber es gab auch unerwartete Ausgaben. So verlangte United Airlines für den Koffertransport Extra-Dollar und die Nationalparks kosteten 20 bis 25 Dollar (um die 20 Euro) Eintritt.

(RP)
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