Voerde Asyl: Suche nach Standorten geht weiter

Voerde · Kommune unter Zeitdruck: Bis Mai 2015 müssen in Voerde Unterkünfte für 132 Flüchtlinge neu geschaffen werden.

Weil der Stadt Voerde in absehbarer Zeit die Unterkünfte für Asylbewerber an der Barbarastraße nicht mehr zur Verfügung stehen, muss die Kommune bis Mai 2015 zu den dann nur noch vorhandenen 24 insgesamt 132 Plätze neu schaffen. Deshalb ist die Verwaltung auf Standortsuche gegangen und hat einige Straßen benannt, wo solche Wohnungen entstehen könnten. Das haben einige Voerder besorgt registriert und sich an die Verwaltung gewandt, da sie befürchten, in ihrer Siedlung könnten Asylbewerberunterkünfte gebaut werden. Zudem ist der Blick angstvoll in die Nachbarstadt Duisburg gerichtet, wo das Problemhaus In den Peschen im Stadtteil Rheinhausen die Gemüter bewegt. Da die Thematik der Asylbewerberunterkünfte gestern auf der Tagesordnung des Sozialausschusses stand, waren zahlreiche Voerder ins Rathaus gekommen, um die Sitzung zu verfolgen.

"Verwaltung und Politik stehen vor einer Herkulesaufgabe, nach der wir uns nicht gedrängt haben", sagte Sozialdezernentin Simone Kaspar. Es sei aber eine Pflichtaufgabe, zudem gebe es eine lange Integrationspolitik in Voerde. Nun müsse die Kommune sich für die Zukunft neu aufstellen. Viele Bürger, deren Sorgen man ernst nehme, hätten sich an die Verwaltung gewandt, berichtete die Beigeordnete. Sie bekräftigte, dass noch keine Standortentscheidung gefallen sei, die Verwaltung in alle Richtungen eines Lösungsansatzes denke und auch weiterhin nach Alternativen zu den bisherigen Standortvorschlägen Ausschau halte.

Reinhold Holl von der CDU sprach wohl so manchem Zuhörer aus dem Herzen, als er meinte, dass man in gewachsene Siedlungen – wie am Kempkenskath – nicht einfach Asylbewerberunterkünfte hineinsetzen könnte, denn das sei "eine Abwertung für ganz Voerde". Für diese Äußerung erhielt er Applaus von den Gästen. Christian Garden von der Wählergemeinschaft Voerde appellierte, keine Ängste aufzubauen, und riet, sprachlich abzurüsten, denn Integration sei ein schwieriges Feld.

Die Verwaltung, so verdeutlichten Simone Kaspar und Sozialamtsleiter Lothar Mertens, hofft, dass die Bezirksregierung Düsseldorf den Kommunen Ausnahmeregelungen einräumt, damit alte Standorte, wie an der heutigen Alte Bühlstraße ertüchtigt und genutzt werden können. Einstimmig befürwortete der Ausschuss, dass die Verwaltung sicherstellt, dass der künftig benötigte Wohnraum für Asylbewerber geschaffen wird.

(RP)
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