Voerde Bahnpläne: Übergang Schwanenstraße bleibt Knackpunkt

Voerde · Beim Betuwe-Ausbau verlangt die Stadt Voerde Änderungen bei den Lärmschutzwänden und beim Bahnhof in der Innenstadt.

 Martin Mügge (links) und Willi Grans gehören zu denjenigen, die sich dafür eingesetzt haben, dass der Bahnübergang Schwanenstraße offen bleibt.

Martin Mügge (links) und Willi Grans gehören zu denjenigen, die sich dafür eingesetzt haben, dass der Bahnübergang Schwanenstraße offen bleibt.

Foto: RP-Archivfoto

Am Bahnübergang Schwanenstraße scheiden sich auch nach dem Betuwe-Gipfel die Geister. Die Deutsche Bahn AG will diesen Übergang im Zuge des geplanten dreigleisigen Ausbaus der Betuwe-Linie beseitigen. Die Stadt Voerde ist damit allerdings nicht einverstanden und pocht auf einen Ersatz. Gedacht ist an eine Straßenunterführung, die von Fußgängern, Zweiradfahrern und Pkw genutzt werden kann. Einen entsprechenden Beschluss hat der Rat gefasst und den Bürgermeister beauftragt, die Voerder Interessen im anstehenden Planfeststellungsverfahren zu vertreten und die Straßenunterführung für die Schwanenstraße einzufordern.

Verwaltungschef Leonhard Spitzer zeigte sich gestern im RP-Gespräch überzeugt, dass es noch jede Menge Verhandlungen geben wird, bis eine Lösung gefunden ist. Denn der geforderte Ersatz für den Übergang Schwanenstraße ist kostspielig und geht in die Millionen. Die Kommune selbst kann das Geld allein nicht aufbringen und will deshalb in den Verhandlungen die Bahn davon überzeugen, dass für die Stadt die Ersatzlösung wichtig ist. Nur wenn es zu einem Konsens kommt, den auch die Bahn mitträgt, dann wird das Land Nordrhein-Westfalen den Kostenanteil, den Voerde sonst aus eigner Tasche zu tragen hätte, übernehmen.

Ein weiter Knackpunkt ist der Voerder Bahnhof. Er soll an und zwischen den einzelnen Gleisen Lärmschutzwände erhalten. "So, wie geplant, ist das für uns nicht akzeptabel", erklärte Bürgermeister Leonhard Spitzer. Experten sprechen bereits davon, dass durch die Umsetzung des Vorhabens der Bahnhof für die Menschen zu einem angst-behafteten Raum werden würde, wo es keine soziale Kontrolle gebe. Denn man kann nicht auf die Bahnsteige schauen. "Das kann so nicht bleiben, da lassen wir nicht mit uns reden", erklärte der Voerder Verwaltungschef. Die Lärmschutzwände im Bereich des Bahnhofes müssten zumindest transparent sein, damit die Fahrgäste die Umgebung wahrnehmen könnten, sonst müsste das gesamte Areal massiv überwacht werden.

Die Kommune fordert zudem im Interesse ihrer Bürger einen durchgehenden, beidseitigen Lärmschutz für das Voerder Stadtgebiet. Die Bahn hat hingegen in geringer besiedelten Gebieten in Richtung Grenzstraße keinen durchgängigen Lärmschutz vorgesehen. Auch diese Thematik soll nun im Planfeststellungsverfahren angesprochen werden. "Wir sehen den Verhandlungen optimistisch entgegen", sagte Leonhard Spitzer.

(RP)
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