Dinslaken Betuwe: Lücke beim Lärmschutz

Dinslaken · Heinz Mülleneisen von der Bürgerinitiative "Betuwe – so nicht" ist mit den Plänen der Bahn, ein 2,3 Kilometer langes Teilstück der Betuwe-Linie nicht mit Lärmschutzwänden auszustatten, nicht einverstanden. Er fordert die Grundstückseigentümer auf, Widerspruch einzulegen.

 Heinz Mülleneisen, Vorsitzender der Dinslakener Bürgerinitiative "Betuwe – so nicht".

Heinz Mülleneisen, Vorsitzender der Dinslakener Bürgerinitiative "Betuwe – so nicht".

Foto: Kazur

Heinz Mülleneisen von der Bürgerinitiative "Betuwe — so nicht" ist mit den Plänen der Bahn, ein 2,3 Kilometer langes Teilstück der Betuwe-Linie nicht mit Lärmschutzwänden auszustatten, nicht einverstanden. Er fordert die Grundstückseigentümer auf, Widerspruch einzulegen.

Auf der Ostseite der Gleise sollen auf dem kompletten 6,3 Kilometer langen Dinslakener Streckenabschnitt der Betuwe-Linie Lärmschutzwände gebaut werden. Auf der Westseite hingegen klafft auf dem Streckenabschnitt zwischen der Eisenbahnüberführung bis zur Rotbachquerung eine 2, 3 Kilometer lange Lärmschutzlücke.

Hier will sich die Bahn, so geht es aus ihrer Entwurfsplanung hervor, mit passivem Lärmschutz — also Einbauten am Haus wie besonders lärmgeschützte Fenster — begnügen. Sie begründet dies mit wirtschaftlichen Gründen, da an diesem Streckenabschnitt kaum Häuser stehen.

Das ruft den Vorsitzenden der Dinslakener Betuwe-Initiative auf den Plan. Wirtschaftliche Gründe will Heinz Mülleneisen keinesfalls gelten lassen. Passiver Lärmschutz in dem angesprochenen Bereich sei nicht hinnehmbar, zumal dies wegen des überproportionalen Anstiegs von Gefahrgut- und Schwerlasttranporten auch zu Lasten der Sicherheit gehe.

Den Anwohnern an diesem Streckenabschnitt wolle die Bahn eine immense Einschränkung der Wohnqualität zumuten, denn dazu gehöre auch die Nutzung der Außenanlagen, was ohne aktiven Lärmschutz nur sehr eingeschränkt möglich sei.

Mülleneisen weist darauf hin, dass es ohne Abschirmung des Gleiskörpers angesichts der Belastung auf der Strecke bei den Anwohnern zu anhaltenden Angstzuständen kommen werde. Außerdem fürchtet er um das Leben von Kindern, da diese ohne Lärmschutzwände kaum vom Spielen an und auf den Gleisen abgehalten werden könnten. Mülleneisen erinnert daran, wie stark der Güterverkehr auf der Strecke inzwischen bereits angestiegen ist. Dies sei von den Zugzählaktionen der Betuwe-Initiative eindeutig belegt.

Die Transporte würden auch in Zukunft deutlich steigen, erklärt Mülleneisen und verweist darauf, dass der neue Rotterdamer Hafen Maasvlakte 2 kurz vor der Fertigstellung stehe und einen erheblichen Bedarf für den Weitertransport der Güter auf der Schiene auslösen werde. Er fordert die Anwohner, für die die Bahn keine Lärmschutzwände bauen will, dazu auf, im anstehenden Verfahren Widerspruch einzulegen.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort