Dinslaken Betuwelinie: keine Alternative

Dinslaken · Bevor die Unterlagen zur Planfeststellung des dritten Gleises ausgelegt werden, informierte die Bürgerinitiative "Betuwelinie – so nicht!" ihre Mitglieder, was im Rahmen des Verfahrens zu beachten ist.

 Wohnen an der Bahnstrecke soll weiter möglich bleiben: Heinz Mülleneisen, Chef der Dinslakener Bürgerinitiative, spricht sich dafür aus, Planfeststellung und Bürgerinformation abzuwarten und dort offene Fragen zu klären.

Wohnen an der Bahnstrecke soll weiter möglich bleiben: Heinz Mülleneisen, Chef der Dinslakener Bürgerinitiative, spricht sich dafür aus, Planfeststellung und Bürgerinformation abzuwarten und dort offene Fragen zu klären.

Foto: kazur

Bevor die Unterlagen zur Planfeststellung des dritten Gleises ausgelegt werden, informierte die Bürgerinitiative "Betuwelinie — so nicht!" ihre Mitglieder, was im Rahmen des Verfahrens zu beachten ist.

Dass Lärmschutz-Maßnahmen entlang der Bahnstrecke durch Dinslaken vonnöten sind, wurde bei der Versammlung im City Hotel direkt neben dem Bahnhof ziemlich deutlich. Alle zehn Minuten fuhr ein Zug vorbei und übertönte die Worte von Heinz Mülleneisen, dem Vorsitzenden der Bürgerinitiative "Betuwelinie — so nicht!" Dinslaken. Der hatte die Mitglieder der Bürgerinitiative eingeladen, um sie auf die Planfeststellung und die geplante Bürgerinformation zum Thema vorzubereiten. "Bisher wissen wir noch nicht genau, wann die Bürgerinformation stattfinden wird", sagte der Vorsitzende der Bürgerinitiative. "Ich rate ihnen aber, daran teilzunehmen, wenn es möglich ist." Auf jeden Fall soll die Veranstaltung stattfinden, bevor die Unterlagen im Rathaus ausliegen und Bürger Einwendungen machen können.

Kein Stuttgart 21 in Dinslaken

Dabei machte Mülleneisen auch deutlich, wie die Bürgerinitiative die durch den Ausbau der Bahnstrecke betroffenen Einwohner der Stadt unterstützen will. "Wir bieten im Rahmen unserer Möglichkeiten jede Hilfe an. Aber wenn Dinge auf juristischem Wege geregelt werden sollen, sind wir außen vor", erklärte er. Eine Protestwelle gegen das Bauprojekt der Deutschen Bahn, wie beim Bahnhof in Stuttgart, will Mülleneisen für Dinslaken ebenfalls nicht. "Stuttgart 21 wird es mit uns hier nicht geben", sagt er und begründet das auch: "Wir haben von der ersten Minute an die Menschen aufgeklärt und mitgenommen, wenn sie das wollten." Eine Alternative zum geplanten dritten Gleis gebe es nicht und man müsse sich eben mit der Bahn so gut es ginge, arrangieren.

Wenn die Bahn ihre Pläne offenlegt, was in den kommenden Wochen geschehen soll, können die Bürger Einwendungen machen, wenn ihnen daran etwas nicht gefällt. "Sie sollten nach Möglichkeit nicht nur sagen, was ihnen nicht passt, sondern auch alternative Vorschläge liefern", sagte Heinz Mülleneisen zu den Einwendungen. Sollten die Betroffenen zum Beispiel keine drei bis fünf Meter hohen Schallschutzwände wünschen, so könnten sie etwa vorschlagen, diese niedriger zu gestalten und dafür mehr passiven Lärmschutz einzusetzen.

Schon vorher könnten die Betroffenen aktiv werden, wenn es um mögliche Schäden durch den Bau gibt. Heinz Mülleneisen riet den Mitgliedern der Bürgerinitiative dazu, eine fachliche Dokumentation zur privaten Beweissicherung machen zu lassen. "Das kann im Zweifelsfall mehr Geld wert sein, als es kostet", so Mülleneisen.

(RP)
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