Voerde City im Team lebendig machen

Voerde · Die Stadt Voerde kauft Hilfe ein, um die Innenstadt zu beleben. Marketingexpertin Elke Frauns aus Münster stellte der Politik ihr Konzept vor. Weiteres Thema im Ausschuss: Bessere Radwege von Möllen nach Voerde und zum Rhein.

Grundlektion der Marketingexpertin Elke Frauns: Die Voerder müssen selber anpacken, um ihre teilweise trostlose Innenstadt wieder zu beleben. Händler, Einwohner, Immobilienbesitzer. Sie müssen sich mit der City identifizieren, aktiv werden, Initiative zeigen. Insofern begann das Thema "Marketing- und Aktivierungskonzept" im Ausschuss für Planung und Umwelt gestern Abend im Rathaus vielversprechend.

Neuer Schub fürs Voerder Carrée

Denn Planungsdezernent Wilfried Limke berichtete, sprühend vor Zuversicht, dass in das stockende Bauvorhaben "Voerder Carrée" wieder Bewegung komme. Die Vertragsverhandlungen seien in die Endphase eingetreten, frohlockte Limke, eine entscheidende Unterschrift stünde unmittelbar bevor. Dieses Carrée – Titel für eine Aufwertung des Geschäftskomplexes zwischen Marktplatz und Edeka-Center – planen Voerder Geschäftsleute, Leute also, die per Konzept aktiviert werden sollen.

Mit diesem "Marketing- und Aktivierungskonzept", betreut durch ein externes Fachbüro, will die Stadt dem Projekt "lebendige Innenstadt" Beine machen. Ihre Vorstellungen davon, was gut für die Voerder City sei, stellte Elke Frauns den Politikern vor. Eine Frau, um es in ihrer pragmatischen Sprache zu benennen, mit Schmackes. Ihr Zeitplan, der eine Betreuung Voerdes bis Ende 2012 vorsieht: Schlüsselfiguren aus allen gesellschaftlichen Bereichen finden, Interviews mit ihnen führen und daraus ihre Ideen, Wünsche und Motivationsfähigkeit schließen. Mit diesem Material soll sich dann die im Rahmen von "Voerde 2030" bestehende Werkstatt "Lebendige Innenstadt" beschäftigen, Konzeptionen und Strategien entwickeln und die Weiterarbeit daran an Praxisteams delegieren. Ständiger Austausch, Präsentation in der Öffentlichkeit, Umsetzung angehen. Dies alles mit dem Ziel: Voerde findet sich gut und macht sich selber lebendig. Nach dem Ende der externen Betreuung muss die City, wie Frauns betonte, aus eigener Kraft weitermachen. Oder, wie Dezernent Wilfried Limke es fasste: "Wir lassen uns aufs Pferd helfen, danach reiten wir selbstständig weiter."

"Voerde 2030" heißt also unter anderem: bessere City. Außerdem: bessere Radwege. Mit Möglichkeiten, wie das gehen kann, befasste sich der Ausschuss ebenfalls. Es geht zum einen darum, auf hübschere Weise von Möllen und Voerde (Bereich Dinslakener Straße) zum Rhein zu radeln, zum anderen, und das betrifft insbesondere Schüler, sicherer als über die Dinslakener Straße zwischen Möllen und dem Schulzentrum Süd mit dem Rad zu fahren. Zurzeit scheitert die Anlage passender neuer Radwege noch daran, dass die geeigneten Grundstücke nicht der Stadt gehören. Das wichtige Vorkaufsrecht für jene Flächen hat sich die Verwaltung gestern von der Politik absegnen lassen. Nur die Grünen stimmten dem nicht zu. Ihre Bedenken hängen mit Landschaftsschutz und Kosten zusammen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort