Voerde Heftige Kritik an Bahn-Plänen

Voerde · Bei der Informationsveranstaltung der Voerder Bürgerinitiative "Betuwe – so nicht!" gab es einige Kritikpunkte an der Planung der Deutschen Bahn zum dritten Gleis. Besonders beim Thema Sicherheit gibt es Redebedarf.

 Sie informierten (von rechts) bei der Betuwe-Veranstaltung: Heinz Markert von der Bürgerinitiative, der Voerder Planungsamtsleiter Hans-Martin Seydel, Bürgermeister Leonhard Spitzer und Baudezernent Wilfried Limke.

Sie informierten (von rechts) bei der Betuwe-Veranstaltung: Heinz Markert von der Bürgerinitiative, der Voerder Planungsamtsleiter Hans-Martin Seydel, Bürgermeister Leonhard Spitzer und Baudezernent Wilfried Limke.

Foto: martin Büttner

Bei der Informationsveranstaltung der Voerder Bürgerinitiative "Betuwe — so nicht!" gab es einige Kritikpunkte an der Planung der Deutschen Bahn zum dritten Gleis. Besonders beim Thema Sicherheit gibt es Redebedarf.

Es war ein düsteres Bild, das Stadtbrandinspektor Ernst Wardemann in der Aula des Gymnasiums zeichnete, als es zum Thema "Sicherheit des geplanten dritten Gleises durch Voerde" kam. Der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Voerde machte deutlich, was passieren wird, wenn die Deutsche Bahn bei ihrer Planung zur Betuwe-Strecke nicht nachbessern sollte. "Wir sind als Feuerwehr Voerde gut ausgerüstet. Aber wenn alles so kommt, wie die Bahn es will, werden wir bei vielen Notfällen auf der Strecke nicht helfen können", lautete das Fazit des obersten Brandbekämpfers der Stadt. Schon seit längerer Zeit arbeiten die Feuerwehren zwischen Oberhausen und Emmerich an einem gemeinsamen Grundsatzpapier zum Thema Brandschutz auf der Strecke. Lange Zeit wollte die Deutsche Bahn anscheinend nichts davon hören. Mittlerweile sei sie zu Gesprächen bereit, so Wardemann.

Kleinere und größere Probleme

Es geht unter anderem um eine ausreichende Wasserversorgung an der Strecke, um ausreichende Möglichkeiten an die Strecke zu kommen (Anfahrtswege und Türen durch die Lärmschutzwände) und um eine schnelle Erdung, sollte bei einem Unglück die Oberleitung beschädigt werden. "Da wird sich noch einiges ändern müssen", sagte Wardemann.

Auch von Seiten der Stadt Voerde hätte man gerne noch einige Veränderungen an den Planungen der Bahn. "Die Lärmschutzwand wird das Bild der Stadt prägen. Da kann man nicht nur nach der Effizienz schauen, sondern muss auch auf die städtebauliche Qualität achten", erklärte Dezernent Wilfried Limke. Das bedeutet: Einbringung von transparenten Elementen in die Lärmschutzwände, insbesondere am neuen Bahnhof. "Dort sollen sich die Fahrgäste der Bahn nicht nur eingeladen, sondern auch sicher fühlen können", sagte Limke. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Stadt: Der Bahnübergang an der Schwanenstraße soll nach Beschluss des Rates offen bleiben.

Die Planung sieht vor, den Übergang zu schließen. Unklar hier vor allem, wer am Ende die Kosten für eine Unterführung tragen müsste. Heinz Markert, Vorsitzender der Voerder Bürgerinitiative "Betuwe — so nicht!", rief die Bürger dazu auf, sich aktiv am Planungsprozess zu beteiligen. "Sprechen Sie auch ihre Nachbarn darauf an und jeden, von dem Sie meinen, er könne betroffen sein", sagte Markert. Wie die anderen Sprecher auf dem Podium ermunterte er die Bürger, Einwendungen zu machen, wenn ihnen etwas an der Bahn-Planung zum dritten Gleis nicht zusagt. "Die müssen nicht in perfektem Juristendeutsch formuliert sein", sagte er.

(fla)
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