Dinslaken Hoffnung Sekundarschule

Dinslaken · Seit gestern haben Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder an der neu entstehenden Sekundarschule anzumelden. Nicht wenige der zahlreichen Anmelder verbinden mit dieser neuen Schulform Hoffnungen auf eine gute Schulbildung.

 Argon Bahtiri und Sohn Sulltan erhoffen einiges von der neuen Schulform.

Argon Bahtiri und Sohn Sulltan erhoffen einiges von der neuen Schulform.

Foto: Martin Büttner

Wenn auch das vierte Jahr an der Grundschule sich dem Ende neigt, dann ist der Zeitpunkt für den Wechsel auf eine weiterführende Schule gekommen. Doch wohin soll es gehen?

Neben Gymnasium, Real-, Haupt- und Gesamtschule gibt es im kommenden Schuljahr erstmals in Dinslaken eine Sekundarschule. Die rot-grüne Landesregierung einigte sich mit der CDU auf diese neue Schulform, um Kindern ein längeres gemeinsames Lernen zu ermöglichen und die Hauptschule in ferner Zukunft überflüssig zu machen.

Doch wie sehen das die Eltern, die ihre Kinder an der Sekundarschule anmelden, was sie seit gestern tun können? Die Rheinische Post hörte sich einmal um.

Verzweifelte Mutter

Da ist zum Beispiel Ramona Best-Krejci aus Voerde. Die 34-Jährige sucht einen Schulplatz für ihren Sohn. Der hat allerdings einen sozial-emotionalen Förderbedarf, was heißt, dass er zwar gute schulische Leistungen bringt, aber zwischenmenschliche Probleme hat. Die Suche der Mutter gestaltet sich schwierig, in ganz Dinslaken — in Voerde schon gar nicht — gibt es nur zwölf solcher Förderplätze. Sechs an der Gesamtschule und sechs an der Sekundarschule. "Ich habe wenig Hoffnungen auf einen Platz", sagt sie resigniert. Sie ist nicht der Schulform wegen gekommen, sondern aus Verzweiflung.

Anders ist die Situation für Agron Bahtiri, der zur Anmeldung im Gebäude der Volksparkschule gleich seinen elfjährigen Sohn Sulltan mitbrachte. Gefragt, warum es denn die Sekundarschule sein soll, antwortet Sulltan direkt: "Weil hier ganz viele meiner Freunde auch hingehen." Das Vorhaben der Sekundarschule an sich, klänge durchaus gut, meint sein Vater.

Anna Warzocha hat sich ganz bewusst für die Sekundarschule entschieden. Sie las in der Zeitung von dem Projekt und findet viele Vorteile: "Zum Lernen ist eine kleinere Klasse deutlich angenehmer." Auch von der Hausaufgabenbetreuung verspricht sich Warzocha eine Menge.

Ihre Tochter, die wie ihre Mutter aus Polen stammt, ist seit vier Jahren in Deutschland. Die Mutter hofft, dass sie hier deutlich besser Deutsch lernen wird als an einer anderen Schule. "An der Sekundarschule kann ich meiner Tochter einen guten Weg in die Zukunft ebnen", hofft sie.

Für den Sohn von Werner Hülsemann ist die Sekundarschule so etwas wie ein Ort der Hoffnung. "Seine Lehrer empfehlen einen Wechsel auf die Hauptschule", sagt der 45-Jährige. Doch die nächste läge in Hiesfeld. "Wir lassen uns einfach mal überraschen, was aus der neuen Schulform wird."

Internet Bisherige Berichterstattung unter www.rp-online.de/dinslaken

(her)
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