Dinslaken Kritische Fragen zur Deponie Wehofen

Dinslaken · Interessierte Bürger hatten die Gelegenheit, hinter die Kulissen des Haldenbetriebs von ThyssenKrupp zu blicken. Ein Fachmann stand den Besuchern Rede und Antwort. Auch Umweltbelastungen und Giftstoffe waren Themen.

 Peter Schacky (links), Teamleiter der Entsorgungsbetriebe von ThyssenKrupp, stellte sich den Fragen der Besucher.

Peter Schacky (links), Teamleiter der Entsorgungsbetriebe von ThyssenKrupp, stellte sich den Fragen der Besucher.

Foto: M. Büttner

Eigentlich hatte Peter Schacky nur eine kurze Einführung mit Fakten zu den Deponien in Wehofen geplant. Stattdessen sah sich der Leiter der Entsorgungsbetriebe von ThyssenKrupp Steel (TKS) schon vor dem Beginn der Tour über die Deponie mit einer Flut von Fragen von Seiten der Bürger konfrontiert. Diese drehten sich vor allem um den geplanten dritten Abschnitt der Deponie. "Wir rechnen damit, dass der bisherige zweite Abschnitt bis 2017 aufgefüllt sein wird. Allerdings müssen wir vorher schon mit der Vorbereitung des dritten Abschnitts beginnen. Allein die Bodenabdichtung dauert ein bis zwei Jahre", erklärte Schacky den Gästen auf dem Deponiegelände. Die interessierten sich vor allem für die Umweltbelastungen, die durch Bau und Nutzung des dritten Abschnitts entstehen werden. "Bei Staub und Lärm halten wir alle Grenzwerte deutlich ein", versicherte Schacky.

Auch in Bezug auf das Wasser, das durch die Halde sickert, versuchte Schacky zu beruhigen. "Das Wasser wird gesammelt und so behandelt, dass es in die Emscher eingeleitet werden darf", erklärte er. Oft stellten die Besucher die Frage, was denn nun tatsächlich an Material auf die Deponie gefahren werde. "Der Großteil sind Schlacken aus den Betrieben von TKS", erklärte Peter Schacky. Diese setzen sich vor allem aus Sand, Kalk, Bauxit und Eisenrückständen zusammen. "Wir wollen hier keine giftigen Stoffe in der Deponie lagern", erklärte der Leiter der TKS-Entsorgungsbetriebe. Eine Aussage, die von einigen Bürger angezweifelt wurde.

Nach der Einführung, die sich zu einer regen Diskussion entwickelt hatte, ging es auf den ersten Bauabschnitt der Deponie. Von unten konnten die Besucher ein Reh beobachten, das sich auf dem Gipfel der Halde bewegte. Dann ging es auch für die Besucher aufwärts, bis auf das Plateau in 57 Metern Höhe. Hier hatten die Gäste allerdings Pech: Dichter Nebel verhinderte, dass sie den Blick über Dinslaken und Umgebung genießen konnten. "Wir können gerne einen weiteren Besichtigungstermin im Sommer machen. Dann gibt es hoffentlich schöneres Wetter", kommentierte Peter Schacky das Nebeltreiben. Nach einer gut einstündigen Tour auf dem Schlackeberg kehrten die Besucher wieder auf den Boden zurück. Dort beantwortete Peter Schacky weitere Fragen, die sich jetzt vor allem auf weitere Besichtigungstermine der Deponie und der Halde-West bezogen. "Da lässt sich sicher etwas arrangieren", sagte Schacky. Er zeigte sich – trotz kritischer Fragen und einiger Vorwürfe – zufrieden mit der Veranstaltung. "Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass bei diesem schlechten Wetter kaum jemand kommen würde", sagte der Leiter der TKS-Entsorgungsbetriebe. "Ich freue mich, dass die Bürger so ein großes Interesse haben."

(RP)
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