Dinslaken Ob Tarantino oder Köse – es zählt nur das Beste

Dinslaken · Am 9. Januar feiert "Da kommt noch wer" in der Kathrin-Türks-Halle Premiere. Adnan G. Köse inszeniert das Theaterstück von Jon Fosse.

 Irma Barry-Schmitt und Richard Sammel leben in Paris und freuen sich darauf, in Dinslaken wieder auf einer deutschen Bühne zu stehen.

Irma Barry-Schmitt und Richard Sammel leben in Paris und freuen sich darauf, in Dinslaken wieder auf einer deutschen Bühne zu stehen.

Foto: martin büttner

Adnan G. Köse gibt klare, bestimmende Anweisungen. Er ist für die Inszenierung und die Dramaturgie verantwortlich und hat das Sagen. Irma Barry-Schmitt und Richard Sammel verändern auf der Bühne nach Köses Aufforderungen professionell ihre Mimik und Gestik und es ist zu spüren, dass sie ihr Schauspielhandwerk verstehen. Es wird konzentriert, aber auch mit viel Spaß zusammen gearbeitet.

21 Probetage sind für das Stück des norwegischen Dramatikers Jon Fosse angesetzt. Es sind ungewöhnlich wenige Tage, berichtet Sammel. Er spielt neben Barry-Schmitt die männliche Hauptrolle und gibt die Parole für die nächsten Tage aus: "Proben, proben, proben." Dabei ist er es, der die Zusammenarbeit in den nächsten Tagen kurz unterbrechen muss, weil parallel ein Job mit keinem geringeren als Kevin Costner (Der mit dem Wolf tanzt) erledigt werden muss. Das Arbeiten mit internationalen Filmgrößen ist für den 52-Jährigen nichts Neues. In seiner Filmographie stehen "James Bond — Casino Royale" oder der oscarprämierte "Inglourious Basterds" von Kultregisseur Quentin Tarantino. Sei es aber nun das Theaterstück in Dinslaken oder der große Blockbuster aus den USA mit Starts wie Brad Pitt, einen Unterschied macht Sammel in seinem Beruf nicht: "Ich will immer das Beste aus der Rolle herausholen. Die Gratwanderung zwischen den kleinen und großen Projekten macht unheimlichen Spaß und man profitiert davon, indem man ein vielseitigerer Mensch und Schauspieler wird. Außerdem findet der Hype um Tarantino auch nur in der Peripherie statt. Wenn man mit ihm in einem geschützten Raum arbeitet, läuft alles sehr konzentriert, aber auch sehr entspannt ab."

Dass Sammel die Rolle in Dinslaken übernahm, ist das große Verdienst von Irma Barry-Schmitt. Beide Schauspieler leben in Paris und die 42-Jährige ist eine alte Bekannte von Köse. Der Dinslakener Regisseur begleitete sie schon bei ihren Anfängen vor zwei Jahrzenten und nachdem sie vor zehn Jahren bei "Zur Hölle mit dir" zusammen gearbeitet hatten, wurde es Zeit für ein neues Projekt. Nach den Leseproben stehen sie nun bald gemeinsam in der Kathrin-Türks-Halle auf der Bühne — denn Köse übernimmt nicht nur die Inszenierung, sondern schauspielert nach einer Pause von zehn Jahren auch wieder selbst.

"Wir haben uns nie aus den Augen verloren, und Dinslaken bietet die besten Möglichkeiten", erzählt Barry-Schmitt. Sammel erklärt, dass in Paris allein die Produktionskosten zwei- bis dreimal so hoch gewesen wären. Die Vorfreude auf die Premiere am 9. Januar ist allen Dreien anzumerken. "Es hat einen riesigen Stellenwert, mal wieder mit einem deutschen Text auf einer deutschen Bühne zu stehen", sagt Sammel, der wie seine Kollegen trotz internationaler Karriere nicht vom Lampenfieber befreit sein wird. Köse: "Man fängt immer wieder bei Null an und will das Publikum begeistern."

(gaa)
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