Citylauf Ehrliche Emotionen statt Preisgelder

Dinslaken · Der Vorsitzende des Ausrichters Marathon Dinslaken zieht nach dem achten Sparkassen-Citylauf eine positive Bilanz.

Herr Keuten, es wurde bei der achten Auflage des Citylaufes wieder ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. Wie viele Starter waren jetzt dabei?

Keuten Es ist bei allen Laufveranstaltungen immer ein Unterschied zwischen gemeldeten Läufern und Läufern, die auch ins Ziel kommen. Wir nehmen aber die gemeldeten Läufer als Wert und das waren in diesem Jahr bei uns 3111 und damit ein neuer Rekord.

Ist damit das Maximum erreicht?

Keuten Wir wussten, dass wegen des Wetters und der Grippewelle in den vergangenen Wochen, die bei einigen zu einem Trainingsrückstand führte, viele Läufer absagen würden. Deshalb nahmen wir am Sonntag noch einmal viele Nachmeldungen an, aber es wird bei uns niemals 3300 Starter geben. Wir werden uns immer in dem Bereich zwischen 3100 und 3200 Läufern bewegen, weil ich einfach aus Sicherheitsgründen nicht mehr Startnummern bestellen werde.

Wäre es für die Zukunft denn möglich, dass ein Preisgeld eingeführt wird?

Keuten Es bringt mir nichts, wenn Läufer nach Dinslaken kommen, die nur das Geld wegziehen wollen. Die absoluten Topläufer würden sich vor dem Start im Stehen warmmachen, rennen den Lauf durch, greifen sich das Geld und sind wieder weg. Das möchte ich aber nicht. Ich will ehrliche Emotionen haben und finde es gut, dass Sieger Marc-André Ocklenburg anschließend von einem geilen Rennen spricht, obwohl er nicht einmal für den neuen Streckenrekord einen besonderen Preis erhält. Eine solche Atmosphäre ist mir viel lieber.

Die beiden Erstplatzierten Marc-André Ocklenburg und Matthias Graute gaben direkt nach dem Rennen schon wieder die Zusage für das nächste Jahr, weil die Stimmung in Dinslaken so außergewöhnlich gut ist. Sind solche Aussagen das schönste Kompliment, das man nach dem großen Aufwand einer solchen Veranstaltung erhält?

Keuten Es freut einen zumindest ganz besonders, dass sie immer gerne zu uns kommen und ich muss den beiden auch noch eine E-Mail schreiben und mich bedanken. Sie sind beide Trainingspartner und schrieben mich vor dem Citylauf zusammen an, um anzukündigen, dass sie nach Dinslaken kommen werden und den Streckenrekord ins Visier nehmen wollen. Sie hielten ihr Wort: Sie sind gekommen und Marc-André knackte wirklich den Rekord.

Wie sieht Ihr persönlicher Citylauf aus?

keuten Mein Citylauf beginnt schon viel früher. Ich nehme mir den Freitag vor dem Veranstaltungstag und den Montag danach immer Urlaub, weil es gar nicht anders geht. Freitags hole ich schon bei unserem Sponsor Elspaß Autos ab und fahre damit nach Walsum zu Sinalco, um eine Tonne Getränke einzuladen. Für die tolle Unterstützung muss ich mich auch noch einmal bei Sinalco herzlich bedanken. Dazu holt man 40 Kartons T-Shirts ab, kümmert sich um 3200 vorsortierte Startnummern und viele andere Dinge. Am Sonntag bin ich dann um 6 Uhr an der Stadthalle und abends um 18 Uhr, wenn alles aufgeräumt ist, wieder zuhause.

Was gilt es für 2014 zu verbessern?

keuten Wir werden an den bewährten Dingen festhalten und eigentlich gibt es nur noch Kleinigkeiten zu verbessern. Wir werden versuchen, das hohe Level zu halten und wieder für Sicherheit und Spaß für die Läufer und die Zuschauer zu sorgen. Aber wir werden uns bestimmt nicht auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen.

Welchen Termin visieren Sie für das nächste Jahr an?

keuten Weil wir wieder über 950 Schüler am Start hatten, geht es nur vor oder nach den Osterferien. Ich überlege, in den April zu gehen, aber ob wir dann besseres Wetter haben, kann einem auch niemand garantieren. Wir werden uns das jetzt überlegen und dann im September einen Termin bekanntgeben.

HENDRIK GAASTERLAND FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(gaa)
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