Handball Mit 17 in die Bundesliga

In Hiesfeld lernte er Handball spielen, kam früh in "älteren" Mannschaften zum Einsatz. Jetzt hat es Dennis Szczesny geschafft: mit 17 Jahren debütierte er in der ersten Liga. Beim DHC Rheinland kam er bisher zu drei Einsätzen.

Eigentlich sollte es für ihn schon viel früher losgehen. Im Mai vergangenen Jahres kam Kai Wandschneider, Trainer des Handball Bundesligisten DHC Rheinland auf Dennis Szczesny zu. Ob er in der Relegation um den Klassenerhalt aushelfen könne, wollte er wissen. Doch mit damals 16 Jahren war Dennis einfach noch zu jung. Aber in diesem Mai 2010 spürte er, dass er den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Der Wechsel zum TuS Bayer Dormagen und der damit verbundene Umzug in das vereinseigene Sportinternat brachte Dennis seinem Traum einen deutlichen Schritt näher.

Durch die Pleite nach oben

Dem Verein, dessen Profimannschaft sich seit einem Jahr DHC Rheinland nennt, ging es schon vor einem Jahr finanziell sehr schlecht. Mit der erst letztlich angekündigten Insolvenz verabschiedeten sich Teile des Profikaders zu zahlungsfähigen Klubs. Als Dennis Szczesny endlich 17 wurde, erreichte er das für die Herren erforderliche Mindestalter. Neben seinen Spielen in der A-Jugend-Regionalliga sammelte Dennis schon Erfahrungen bei der Oberliga-Reserve des DHC. Anfang Februar war es dann aber endlich soweit. Die Personaldecke wurde durch Verletzungen so dünn, dass Dennis in Berlin sein erstes Bundesligaspiel für die Profis absolvierte und sogar ein Tor machte.

Der Rückraumspieler weiß, dass es auch wieder eng werden kann. "Wenn die Verletzten zurückkommen, werde ich wohl erst mal wieder hinter der Bank dabei sein", berichtet er von der Situation. Drei Spiele, drei Tore, das ist Dennis' beachtliche Bilanz, bisher. In der Regionalliga der A-Jugend macht er nur noch die Spiele gegen die ersten vier der Tabelle mit, wird dort geschont. Auf seine ehemaligen Hiesfelder Kollegen, trifft er dort also nicht mehr.

"Im Herzen noch Hiesfelder"

"Dennis war schon als Kind ein großes Talent in Hiesfeld. Er hat immer bei älteren Teams mittrainiert und war sehr fleißig. Ich bin sehr stolz ihn so lange trainiert zu haben", zeigt sich der langjährige Trainer von Dennis in Hiesfeld, Matthias Wellmann, von dem rasanten Aufstieg wenig überrascht. Auf seine Hiesfelder Zeit angesprochen, klingt es so, als fühle er sich immer noch dazu gehörig: "Im Herzen bin ich noch Hiesfelder. Schließlich verdanke ich das meiste meinen damaligen Trainern". Vor allem Jörg Schnier, den Jugendwart des TV Jahn Hiesfeld, will Dennis erwähnt wissen.

Träume hat Dennis aber immer noch. Im nächsten Jahr würde er gerne für Dormagen in der zweiten Liga spielen, und dann "irgendwann mal bei einem ganz großen Klub". Weil sich die deutsche Jugendnationalmannschaft nicht rechtzeitig für seine Qualitäten entscheiden konnte, spielt er ab sofort im polnischen U 19-Team. Die Erfolgsgeschichte Dennis Szczesny geht auf alle Fälle weiter.

(RP)
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