Duisburg 100 Jahre Literaturverein jetzt als Buch
Duisburg · Der Duisburger Verein für Literatur und Kunst hatte zu Zeiten der Weimarer Republik 700 Mitglieder. Heute sind es 150 – doch dass zu manchen seiner Lesungen etwa von Alice Schwarzer oder Wladimir Kaminer 400 Besucher kommen, zeigt das große Potenzial des vor 100 Jahren gegründeten Vereins.
Gestern stellten Duisburgs Bibliotheks-Direktor Dr. Jan-Pieter Barbian als Herausgeber, Volksbank-Vorstand Thomas Diederichs als seit März neuer erster Vorsitzender des Vereins und Kathrin Butt vom Essener Klartext-Verlag das neue Buch "Literatur als Herzenssache – Der Verein für Literatur und Kunst und die Welt der Bücher in Duisburg 1912-2012" vor. Der Sammelband gibt einen Überblick über die Geschichte des Vereins, die zugleich immer ein Spiegel der Duisburger Stadtgeschichte und der deutschen Geschichte ist, vom Wilhelminischen Kaiserreich bis in die Gegenwart. In dieser Zeit traten in unserer Stadt gut 1000 Autoren auf, darunter immer wieder prominente Gäste wie Thomas Mann oder Gerhart Hauptmann.
Darüber hinaus beleuchten die Autoren Thomas Diederichs, Jörg Bickenbach, Josef Krings, Jan-Pieter Barbian, Konrad Schilling und Gerd Herholz auch die kulturpolitischen Rahmenbedingungen seit den 1970er Jahren, die von einer Demokratisierung des Zugangs zur Kultur geprägt waren, ebenso wie die aktuellen Entwicklungen der Literatur im Ruhrgebiet mit ihren Erfolgen und Defiziten. Ein Zitat aus der ersten Satzung von 1912 wirkt heute noch aktuell. Sie definierte als Zweck des Vereins, "in allen Volksschichten den Sinn für geistige, künstlerische und kulturelle Werte wachzurufen, zu verbreiten und zu schärfen und so den Gefahren einer Überschätzung der materiellen Werte entgegenzuwirken".
Info Das Buch "Literatur als Herzenssache" mit 120 Seiten als Hardcover im originellen Querformat ist jetzt zum Preis von 14,95 Euro überall im Buchhandel erhältlich.
