Duisburg 23 Einfamilienhäuser im Innenhof

Duisburg · Eine Sondersitzung der Bezirksvertretung Mitte mit Bürgerbeteiligung befasste sich mit einer geplanten Wohnbebauung auf dem Gelände der ehemaligen Duisserner Lackfabrik Bollmann.

Das bislang als "Mischgebiet" ausgewiesene Grundstück der ehemaligen Lackfabrik soll dazu zum "Wohngebiet" werden. Die mehr als 8000 Quadratmeter große Fläche, die zum Teil noch gewerblich genutzt wird, befindet sich im "Innenhof" zwischen Falk-, Schreiber-, Hansa- und Kardinal-Galen-Straße und soll demnächst mit 23 Einfamilienhäusern bebaut werden. Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen "Frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit" konnten die Betroffenen, in diesem Fall die Anwohner der umliegenden Wohnhäuser, im Rahmen der Sitzung der Bezirksvertretung-Mitte Einsicht in die Planungen nehmen und ihre Bedenken und Anregungen öffentlich kommunizieren.

Das vom Aachener Investor, der "Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft", mit der Planung beauftragte Ingenieursbüro war durch Wolfgang Schödel vertreten, der die beabsichtigte Bebauung den Bezirksvertretern und den Anwohnern erläuterte. Für die Stadt war unter anderem Manuel Gatzweiler vom Amt für Stadtentwicklung vor Ort, um den interessierten Bürgern Auskunft über das geplante Projekt zu geben, aber auch deren Bedenken und Anregungen aufzunehmen und diese bei den weiteren Planungsschritten gegebenenfalls mit zu berücksichtigen.

Das Besondere an dem geplanten neuen Wohngebiet ist, dass es sich auf einem rundherum bebauten "inneren" Grundstück befindet. Schnell wurde die in Duissern und Neudorf besonders brisante "Parkraumsituation" zum Thema. Auch wenn pro Wohneinheit neben einer Garage noch ein weiterer Stellplatz vorhanden sein wird, waren die Anwohner skeptisch, ob nicht doch die umliegenden Straßen, insbesondere die Schreiberstraße, von der aus der Zugang zum neuen "Stadtquartier" erfolgen soll, zusätzlich durch parkende Autos der Eigenheimbesitzer und deren Besucher belastet werden. Auch die zu erwartende Lärmbelästigung durch die Baumaßnahmen machten den Anwohnern Sorgen.

Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, ob "in einem Zug" bebaut werden soll, oder ob sich die Bebauung abhängig vom Verkauf der Wohneinheiten über einen längeren Zeitraum erstrecken wird. Diese Frage konnte, da nur der "Planer" und nicht der Investor zur Beantwortung der Fragen anwesend war, nicht zufriedenstellend beantwortet werden.

Ein weiterer Anwohner fragte nach, ob bei den Abbrucharbeiten der Gebäude der ehemaligen Lackfabrik gefährliche Stoffe wie Asbest oder auch sonstige sich im Boden befindliche belastende Stoffe freigesetzt werden könnten. Manuel Gatzweiler verwies auf die gesetzlichen Vorschriften, die die mit dem Abbruch und der Aufbereitung befassten Unternehmen einzuhalten hätten.

(pol)
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