Duisburgs größte Schule ist fast fertig 3000 Schüler unter einem Dach

Duisburg · Im neuen Bildungszentrum in Neudorf ist (fast) alles gerüstet für den großen Tag. Drei Schulleiter und ihre Kollegien sind seit gestern im Besitz der Schlüssel für die modernste und größte Schule in Duisburg.

Berufschulzentrum: Die größte Schule Duisburgs
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Es fällt schwer, die Zuversicht von Erich Sachnik zu teilen. Der Schulleiter des Kaufmännischen Berufskollegs Mitte ließ sich am Montag von den vielen Bauarbeiten im Haus nicht aus der Ruhe bringen. "Bis zur nächsten Woche wird alles fertig sein", ist er fest überzeugt.

Ebenso wie für seine Amtskollegen Wolfgang Kempken vom Friedrich-Albert-Lange-Berufskolleg und Manfred Wischerhoff, Weiterbildungskolleg der Stadt Duisburg und ihre rund 300 Lehrer-Kollegen sind die Sommerferien für ihn spätestens seit gestern vorbei. Denn für sie alle gilt es, sich einzurichten, im wahrsten Sinne des Wortes.

Überall in dem beeindruckend großen und hellen Gebäude werkeln noch die Handwerker. Sie erledigen jede Menge Restarbeiten und teilen sich das Feld mit den Möbelpackern, die die Einrichtungsgegenstände für die drei Schulen in den Neubau schleppen. In einigen Klassenräumen könnte der Betrieb schon heut am Tag losgehen, in anderen zweifelt der Laie, dass die verbleibenden unterrichtsfreien Tage für die noch ausstehenden Arbeiten ausreichen.

Die Tatsache, dass das Lehrerkollegium des kaufmännischen Berufskollegs gestern mit Überziehern über den Schuhen die neue Aula betrat, macht allerdings deutlich, dass zumindest dort schon alles besenrein ist. Ebenso wie die anderen Nutzer erfuhren auch die Lehrer der angehenden Kaufleute alles, was sie zum Schulstart über das neue Haus wissen müssen: Wo sind die Klassenräume, wie kommt man zur Verwaltung, wo kann geparkt werden, wie wird geheizt, wie gekühlt, wo geht es rein, wo geht es raus...?

Und jeder nahm einen Schlüssel in Empfang, der ihm den Zugang zu den Räumen öffnet, die er nutzen wird. "Wir haben fast 400 Stunden allein damit zugebracht, jeden Schlüssel und jedes Schloss zu programmieren", erzählt Christian Schroeder von der Firma Goldbeck, die die Megaschule gebaut hat und jetzt an die Stadt vermietet.

So, wie im Klassen-Trakt von Etage zu Etage eine Trennung zwischen Technischem und Kaufmännischem verläuft, hat jeder Lehrer auch nur Zugang zu seinem Tätigkeitsfeld. Zu den gemeinsam genutzten Räumen gehören die Vierfach-Turnhalle und die Mensa. Unterschiedliche Pausen- und Unterrichtszeiten stellen sicher, dass nicht alle rund 3000 Schüler zur gleichen Zeit zum gleichen Ort drängen. Die des Weiterbildungskollegs kommen eh erst abends und haben dann das Haus für sich. Im Gebäude sind Berufs- und Techniker-Kolleg-Räume unter einem Dach, aber durch Wände bzw. Türen getrennt.

Nebenan in dem Verwaltungstrakt ist es ähnlich. Jede Schule hat ihr Sekretariat, ihr Lehrerzimmer, ihre Bücherei etc. Verwaltungs- und Klassentrakt sind durch Glasbrücken verbunden. Ebenso wie die Mensa von allen genutzt wird, steht auch die Tiefgarage den Schülern und Lehrern aller drei Einrichtungen offen.

Apropos Tiefgarage: In die Freude der Lehrer über das neue Haus mischte sich am Montag etwas Verärgerung. Denn nicht alle sehen ein, dass sie künftig für ihren Parkplatz 50 Euro im Monat bezahlen sollen.

(RP)
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