Duisburg Alles Verhandlungssache

Duisburg · Der Vorschlag der Duisburger Kommunalpolitiker, das Ballett der Rheinoper "auszugliedern", um Zuschuss-Gelder zu sparen, ist nicht so schnell umzusetzen. Die DOR-Kündigungsfrist soll um drei Monate verlängert werden.

Wichtig sei vor allem, dass im Kulturbereich massiv gespart wird. Der Vorschlag, das Ballett aus dem Duisburger Part der Deutschen Oper am Rhein auszugliedern, gründe auf "fundierten Überlegungen", die allerdings noch konkretisiert werden müssten. Das sagten gestern die beiden maßgeblichen Vertreter der SPD in Sachen Kultur, Udo Vohl und Oliver Hallscheidt. Vohl ist kulturpolitischer Sprecher seiner Partei, Hallscheidt ist SPD-Fraktionsgeschäftsführer und Mitglied im Kulturausschuss. Grundlage des Vorschlags sei die Tatsache, dass die Ballettvorstellungen im Duisburger Stadttheater eher mäßig besucht würden.

Nach einer Rechnung der SPD-Kalkulatoren könne im Opernbereich allein eine Million Euro an Zuschüssen eingespart werden, wenn das Ballett als Finanzposten für Duisburg entfalle. Das heiße aber nicht, dass es in Duisburg keine Ballettvorstellungen mehr geben werde, so die SPD. Nur solle das Ballett künftig nicht mehr zum Opernvertrag zwischen Düsseldorf und Duisburg gehören. Für die Umsetzung dieses Plans gebe es verschiedene Möglichkeiten: Am sympathischsten ist den Duisburger Politikern, wenn sich das Land finanziell am Ballett beteiligt. Möglicherweise auch die Stadt Köln, die kein eigenes Ballett hat, wohl aber ein Publikum, das sich dafür interessiert. Eine Variante wäre dann ein Landes- oder Staatsballett an der Rheinschiene Duisburg-Düsseldorf-Köln. Es gebe dann eine für Duisburg preiswerte Ballettehe zu dritt mit dem Geldsegen vom Land. Zumindest Hallscheidt ist skeptisch, dass es dazu kommt. Eine andere Variante wäre, dass Ballettvorstellungen wie bisher die Schauspielabende als Gastspiele eingekauft werden.

Fest steht, dass die Vertragsverlängerung der Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg nun ganz neu verhandelt werden muss. Die Kündigungsfrist endet eigentlich zum 31. Juli 2012. Deshalb wird in der entscheidenden Ratssitzung am 25. Juni wohl der Beschluss getroffen, dass diese Frist um drei Monate auf den 31. Oktober verlängert wird, um Zeit zu gewinnen.

(RP)
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