Duisburg Anklage gegen Alltours-Chef erhoben

Duisburg · Das Staatsanwaltschaft Duisburg hat Anklage wegen Körperverletzung, Nötigung und Widerstand gegen einen Vollstreckungsbeamten gegen den Alltours-Chef erhoben. Willi Verhuven soll im März eine Sperrung ignoriert und einen Polizeibeamten umgefahren haben.

 Gegen Willi Verhuven wurde Anklage erhoben.

Gegen Willi Verhuven wurde Anklage erhoben.

Foto: Alltours

Die Ermittlungen gegen Verhuven sind damit abgeschlossen. Der Tatbestand laute auf Körperverletzung, Nötigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt, sagte Rolf Rausch, Pressesprecher des Amtsgerichts Duisburg, unserer Redaktion. Die Anklage wurde den Anwälten zugestellt.

Der zuständige Richter entscheidet nun, ob ein Hauptverfahren eröffnet wird. "In den meisten Fällen kommt es aber zu einem Hauptverfahren", erklärt Rausch. Wie lange es dauere, bis die Entscheidung getroffen wird, könne er aber nicht genau sagen: "Zwischen einem und drei Monaten".

Im März soll Willi Verhuven eine Sperrung, die aufgrund eines Streiks aufgebaut war, nicht akzeptiert und einen Polizisten umgefahren haben, der sich am Knie verletzte. Anschließend soll er weitergefahren sein, ohne sich um den Polizisten zu kümmern. Willi Verhuven bestritt diese Darstellung und behauptete, der Polizist habe seinen Scheibenwischer abgerissen und damit auf seinen Wagen eingeschlagen.

Nach dem Vorfall wurde Verhuven der Führerschein entzogen, im Mai erhielt er ihn zurück. Laut seinen Anwälten wurden damals die Anklagepunkte des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehrs und der Unfallflucht fallengelassen.

Auf Anfrage bestätigt Dr. Björn Gercke, der Anwalt Willi Verhuvens, die Zustellung der Anklageschrift. "Die Vorwürfe wurden vor Wochen schon deutlich reduziert. Wir sehen dem Verfahren äußerst gelassen entgegen und sind guter Dinge, dass auch die letzten Anklagepunkte noch entkräftet werden können", sagt Gercke.

Sein Mandant möchte darüber hinaus Strafanzeige gegen den verletzten Polizeibeamten wegen Sachbeschädigung stellen. Er habe seinen Wagen beschädigt.

Außerdem soll gegen diesen Polizisten und den Polizei-Pressesprecher eine Dienstaufsichtbeschwerde beantragt werden. Der Sprecher Ramon Van der Maat hätte noch am Tag nach dem Vorfall von Unfallflucht gesprochen, obwohl dieser Vorwurf bereits entkräftet wurde. Willi Verhuven wolle, dass diese Vorfälle lückenlos aufgeklärt werden, sagt Anwalt Björn Gercke.

(jco/top)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort