Loveparade-Katastrophe Appell: Unglücksort nicht einfach zuschütten

In einem Appell richten sich jetzt Hinterbliebene und Verletzte der Loveparade-Katastrophe und deren Angehörige an den Rat der Stadt Duisburg. Sie wollen den Ort der Loveparade-Katastrophe als Ort des Trauerns und des Gedenkens erhalten und fordern dabei die Unterstützung des Rates.

 So könnte der Unfallort gestaltet werden.

So könnte der Unfallort gestaltet werden.

Foto: Grafik: privat

Über eine entsprechende Petition von 37 Hinterbliebenen von 17 der insgesamt 21 Toten berät der Rat am Montag. Unter dem Appell, der gestern an Stadtdirektor Peter Greulich übergeben wurde, setzten insgesamt 61 Unterzeichner ihre Unterschriften. Hintergrund sind die Pläne des Grundstückseigentümers am Unglücksort ein Möbelhaus zu errichten. "Wir wollen nicht, dass der Ort der Katastrophe zugeschüttet wird.

Wir wollen an dieser Stelle unserer toten Kinder gedenken", sagte Klaus Peter Mogendorf, der bei dem Unglück seinen Sohn Eike verloren hat. Seine Frau Stefanie ergänzte: "Genau dieser Ort ist für uns wichtig und nicht 100 Meter weiter rechts oder links. Ich weiß nicht warum, aber es ist so." Janine Marsollek, die das Unglück schwer verletzt überlebte, meinte gestern: "Ich gehe immer wieder dorthin und versuche mich an fehlende Puzzleteile zu erinnern."

Dabei geht es den Unterzeichnern des Appells nicht darum, das Möbelhaus zu verhindern. "Wir wollen nur einen kleinen Bereich von 50 bis 100 Quadratmetern erhalten und das wäre mit relativ einfachen Mitteln möglich", glaubt Klaus Peter Mogendorf. Mit dem geplanten Mahnmal habe der aktuelle Vorstoß dabei überhaupt nichts zu tun. "Das sind für uns zwei verschiedene paar Schuhe. Das Mahnmal soll mahnen. Wir wollen einen Ort des Gedenkens", macht Mogendorf.
Mitunterzeichner Jürgen Hagemann macht außerdem deutlich: "Dieser Appell geht nicht von irgendeiner Gruppe oder Organisation aus, sondern er ist ein Appell von Individuen."

(csh)
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