Duisburg Bahnlärm sorgt weiter für Diskussionen

Duisburg · Die Diskussion um Bahnlärm in der Stadt ist keine Unbekannte. Die Züge rattern in aller Regelmäßigkeit durch das Stadtgebiet, die Strecke Düsseldorf-Duisburg gehört zu den wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Deutschland.

 Tag und Nacht donnern die Züge zwischen den Wohnhäusern in Neudorf vorbei. Der Petionsausschuss des Bundestages schaute (bzw. hörte) sich gestern die Situation an der Steinbruchstraße/ Alte Lotharstraße selber an.

Tag und Nacht donnern die Züge zwischen den Wohnhäusern in Neudorf vorbei. Der Petionsausschuss des Bundestages schaute (bzw. hörte) sich gestern die Situation an der Steinbruchstraße/ Alte Lotharstraße selber an.

Foto: Andreas Probst

Vor allem die Streckenabschnitte in Bissingheim und Neudorf beziehungsweise Duissern sorgen regelmäßig für Ärger bei den betroffenen Anwohnern. Eine mögliche Abhilfe verspricht die Errichtung von Lärmschutzwänden.

Eine eben solche fordert der Bürgerverein Neudorf schon seit Jahren. Aktuell geht es konkret um die Installation einer Lärmschutzwand für einen etwa 130 Meter langen Streckenabschnitt. Vor diesem Hintergrund hat sich gestern der Petitionsausschuss des Bundestages unter der Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Gero Storjohann (CDU/CSU) vor Ort ein Bild von der Lage gemacht.

Neben Storjohann nahmen auch Michael Peter Groß und Bärbel Bas (beide SPD) an dem Ortstermin teil. Das Ergebnis: Es wird eine weitere Überprüfung der Lärmbelastung für die Anwohner durch das Eisenbahn-Bundesamt erfolgen. Bislang lag der gemessene Mittelwert bei 59 Dezibel (dB), Handlungsbedarf bestehe allerdings erst bei einer Überschreitung von 60dB, erklärte Storjohann. "Es muss sich volkswirtschaftlich rechnen", so der Leiter des Petitionsausschusses.

Dafür werde eine Nutzen-Kosten-Rechnung aufgestellt. Übersteige das Ergebnis die Marke von 1,0, müsse gehandelt werden. Derzeit liege dieser Wert allerdings bei 0,84, wie Bas erklärte. Wesentliche Faktoren zur Ermittlung des Wertes sei der gemessene Lautstärkepegel, sowie die Anzahl der betroffenen Personen. Doch auch bei diesem Aspekt gibt es unterschiedliche Ansichten. "Laut Deutscher Bahn sind derzeit noch fünf Wohneinheiten betroffen", sagt Bas, "der Bürgerverein sieht das natürlich anders". Streitpunkt ist demnach die Eingrenzung des betroffenen Gebietes.

Harald Jeschke stört sich indes daran, dass immer nur vom Mittelwert gesprochen werde. "In der Spitze sind schon 104 dB gemessen worden", sagte der Ehrenvorsitzende des Bürgervereins. Für die Angabe des Mittelwertes von 59dB habe er nur noch ein Schmunzeln übrig. Die Ergebnisse der erneuten Überprüfungen werden in etwa Mitte Januar des nächsten Jahres bekannt gegeben, so Storjohann. Von einer Tendenz, ob Lärmschutzwände errichtet werden oder nicht, könnte allerdings nicht gesprochen werden.

"Das wird dann das Prüfungsergebnis des Eisenbahn-Bundesamtes zeigen", sagt Storjohann. Insgesamt positiv bewertete Jeschke die Bereitschaft, das bisherige Ergebnis erneut zu überprüfen: "Alle Gespräche, die man jetzt führt, sind vielleicht zielführend", so Jeschke. Fest steht: Noch ist die Diskussion um den Bahnlärm in Neudorf nicht beendet.

(RP/rl/sgo)
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