Duisburg Bald viel Bewegung im Dellviertel

Duisburg · Eine neue Feuerwache, ein neues Autohaus und ein Quartier aus sechs hochwertigen Mehrfamilienhäusern, sogenannten "Stadtvillen" mit jeweils fünf Wohnungen sollen das Dellviertel deutlich aufwerten.

 An der Mercatorstraße hat die Stadt viel vor. Unter anderem soll dort eine neue Wache für die Berufsfeuerwehr gebaut werden.

An der Mercatorstraße hat die Stadt viel vor. Unter anderem soll dort eine neue Wache für die Berufsfeuerwehr gebaut werden.

Foto: Andreas Probst

Die Wege sind einfach zu weit. Von der Feuerwache an der Wintgensstraße in Duissern bis in die Altstadt, ins Dellviertel, nach Kaßlerfeld, Neudorf-Nord und Neuenkamp brauchen die roten Rettungswagen länger, als es nach den Vorgaben des neuen Brandschutzbedarfsplans sein dürfte. Deshalb soll der Standort an der Wintgensstraße nur noch reduziert aufrechterhalten werden. Denn in den erforderlichen 5.45 Minuten Fahrtzeit schafft es die Feuerwehr nicht immer, von dort am Einsatzort zu sein. Die ermittelte Durchschnittsgeschwindigkeit von 600 Metern pro Minute (36 Kilometer pro Stunde) ist nicht ausreichend. Auf der Suche nach einem neuen Standort für eine Wache haben sich die Feuerwehr und das Zivilschutzamt aus einsatztaktischen Gründen für einen Standort an der Mercatorstraße entschieden. Die erforderlichen Planungen dafür sollen jetzt in Angriff genommen werden. Die Bezirksvertretung Mitte befasst sich in einem Dringlichkeitsbeschluss in ihrer nächsten Sitzung am 21. Februar mit diesem Thema.

Die vor sieben Jahren aufgegebenen Sportplätze bieten ausreichend Platz für die neue Feuerwache Zentrum. Sie könnte im Jahr 2015 fertig werden. Der Brandschutzbedarfsplan sieht dafür jährliche Mietkosten in Höhe von 150 000 Euro sowie Betriebskosten in Höhe von 100 000 Euro vor. Die Ersteinrichtung schlägt einmalig mit rund 250 000 Euro zu Buche. Auf der übrigen Fläche plant ein Investor ein neues Autohaus. Ein früheres Autohaus an der Ecke zur Düsseldorfer Straße ist inzwischen abgerissen worden.

Der Planungsbereich liegt zwischen der Mercatorstraße im Norden, der Curtiusstraße sowie der Düsseldorfer Straße (Westen) und der Kölner Straße an der östlichen Grenze. Die größte Fläche machen dabei die beiden Sportplätze aus.

Das südlich angrenzende Quartier (Curtius-, Brockhoff- und Pilgrimstraße) nahe des Polizeipräsidiums gilt als hochwertiges Wohnquartier mit Villencharakter. Hier plant ein Investor aus dem Saarland auf einer rund 10 000 Quadratmeter großen, bisher weitgehend unbebauten Fläche zwischen der Curtiusstraße und dem Gelände der Welker-Stiftung sechs sogennannte "Stadtvillen" als Mehrfamilienhäuser. Die Rede ist dabei von dreigeschossigen Flachdachhäusern.

Diese "Stadtvillen" sollen als "Solitäre" in die vorhandene, parkähnliche Umgebung integriert werden. Da jedes Haus fünf Wohnungen bekommen wird, sollen insgesamt 30 neue Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 125 und 210 Quadratmetern entstehen. Große Balkone und Dachterrassen für die Obergeschosse sowie private Gärten für die Erdgeschosswohnungen sind vorgesehen. Aufgrund der Wohnfläche, der Lage und der Ausstattung dürften die Wohnungen nichts für den kleinen Geldbeutel sein.

Der Investor hat das Grundstück Brockhoffstraße 15 bereits gekauft. Die übrigen Bereiche gehören der Stadt. Dazu laufen zurzeit Verkaufsverhandlungen. Die Brockhoff- und die Pilgrimstraße sind Sackgassen. An ihren jeweiligen Enden sollen im Zuge der Baumaßnahmen Wendemöglichkeiten gebaut werden, um die nach Auffassung der Verwaltung "unbefriedigende Erschließungssituation" zu verbessern. Vom Ende der Pilgrim- und der Brockhoffstraße sollen dann künftig die beiden (geplanten) Tiefgaragenzufahrten erreichbar sein.

(RP/ac)
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