Duisburg Ballettunterricht bei einem Star

Duisburg · Monique Janotta, 20 Jahre lang Solotänzerin bei der Deutschen Oper am Rhein und ein Idol der internationalen Ballettszene, unterrichtet bei den Sommertanzwochen von Rotraud Hantke im Stadttheater.

 Einfühlsam, aber bestimmt leitet Monique Janotta ihre Trainingseinheiten bei den Sommertanzwochen im Ballettstudio Rotraud Hantke. Auch wenn es die berühmte Tänzerin selber nicht glaubt: Ihre Schüler wissen, dass sie von einem Star der Ballettszene unterrichtet werden.

Einfühlsam, aber bestimmt leitet Monique Janotta ihre Trainingseinheiten bei den Sommertanzwochen im Ballettstudio Rotraud Hantke. Auch wenn es die berühmte Tänzerin selber nicht glaubt: Ihre Schüler wissen, dass sie von einem Star der Ballettszene unterrichtet werden.

Foto: ralf hohl

Monique Janotta ist bescheiden: "Die wollen nur etwas über klassisches Ballett lernen. Mich persönlich kennen die wohl nicht." Da irrt sich aber die Künstlerin, die 40 Jahre lang als Primaballerina und Ballettmeisterin mit dafür gesorgt hat, dass das "Ballett am Rhein" internationale Geltung bekam. Wer bei den Sommertanzwochen im Ballettstudio Rotraud Hantke Unterrichtsstunden bei Monique Janotta gebucht hat, der weiß zu schätzen, dass er vom Erfahrungsschatz eines internationalen Stars der Ballettszene profitieren kann.

Zwar haben die Teenager der Klasse die Künstlerin vielleicht nicht mehr als aktive Tänzerin auf der Bühne erlebt, aber dennoch wissen auch die jüngsten der durchweg fortgeschrittenen Ballettschüler, dass es ein besonderes Privileg ist, als (Noch-)Amateur eine Trainingseinheit bei Monique Janotta zu erleben.

Und die etwas Älteren in der freien Klasse braucht man gar nicht erst zu fragen. Man sieht ihnen die Begeisterung an, mit Monique Janotta trainieren zu dürfen. Eine abendliche Anfahrt aus Jülich zum Duisburger Stadttheater etwa wird gerne in Kauf genommen.

Idol ohne Starallüren

Monique Janotta, die vor einem Jahr ihr festes Engagement an der Deutschen Oper am Rhein beendete und seitdem als freiberufliche Trainingsleiterin an der Rheinoper, aber auch beispielsweise in Karlsruhe arbeitet, ist zwar für viele Ballettfreunde ein Idol, aber Starallüren hat sie überhaupt nicht. Freundlich begrüßt sie ihre abendliche Klasse, hält sich nicht lange mit Vorreden auf und zeigt jene Bewegungen, Schrittfolgen und Gesten, die mit Eleganz das zum Ausdruck bringen, was Worte nur umschreiben können.

Monique Janotta spricht zwar ziemlich leise, aber dennoch geht kein Wort unter. Sie lässt einen seitlich gestellten Fuß über den Boden gleiten, fordert die Schüler auf, es ihr nachzutun und sich zugleich vorzustellen, dass der Boden dem Fuß eine zarte Massage gibt. Es sind diese kleinen Hinweise, über die sich die Janotta-Schüler freuen. Hier werden sie nämlich auf einen Weg gewiesen, der über die bloße Technik hinausgeht und auf jenen Bereich weist, bei dem die künstlerische Interpretation im Mittelpunkt steht.

Jeder fühlt sich gut aufgehoben

Monique Janotta betrachtet jeden Einzelnen in ihrem Kurs mit Sympathie. Mit einem leichten Kopfnicken bestätigt sie das Gezeigte, mal korrigiert sie handfest ohne großes Getue. "Bei ihr fühlt sich jeder gut aufgehoben", raunt Rotraud Hantke dem Pressebesucher zu. Natürlich ist Rotraud Hantke froh, dass sie DIE Primaballerina, die 1970 an der Rheinoper ihren gefeierten Einstand als "Giselle" hatte, für ihre diesjährigen Sommertanzwochen gewinnen konnte.

Das Engagement fand nur statt, weil sich Rotraud Hantke und Monique Janotta schon seit vielen Jahren persönlich gut kennen. Monique Janotta empfindet es aber auch als Herausforderung, mit talentierten Amateuren zu arbeiten, von denen einige noch sehr junge Talente vielleicht vor einer Bühnenkarriere stehen.

"Ich bin ehrgeizig. Ich möchte, dass die Schüler hier in der Zeit, in der ich sie unterrichte, so gut wie möglich werden", sagt sie freundlich, aber mit Nachdruck.

(RP)
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