Ex-FDP-Bundesinnenminister Baum fordert Entschädigung für Loveparade-Opfer

Der frühere FDP-Bundesinnenminister und Rechtsanwalt Gerhart Baum hat das Land Nordrhein-Westfalen aufgefordert, sich zu seiner Mitverantwortung an der Loveparade-Katastrophe in Duisburg zu bekennen und die Opfer schnell zu entschädigen.

Loveparade-Katastrophe:: Das ist das Mahnmal
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An der Schuld und Mitverantwortung könne "nun nach Bekanntwerden der Fehler im Polizeieinsatz kein Zweifel mehr bestehen", schrieb Baum laut "Spiegel" in einem Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD).

Baums Kanzlei vertritt über 70 Opfer und Hinterbliebene der Katastrophe. Baum fordert, rasch zu entschädigen und nicht abzuwarten, bis "in einigen Jahren die Schuldfrage endgültig geklärt wird". Das Land solle zur Schadensregulierung eine Stiftung gründen, in der die Opfer ein "wesentliches Mitspracherecht" erhalten.

Bei der Loveparade in Duisburg am 24. Juli 2010 waren 21 Menschen tödlich verletzt worden, als es an einer Rampe zu dem Veranstaltungsgelände zu einer Massenpanik kam. Mehr als 500 junge Leute erlitten teilweise schwere Verletzungen. Laut "Spiegel" hatte ein Schichtwechsel der Polizei am Einsatzort das Chaos verschärft. Zudem seien Sicherheitsbedenken im Vorfeld ignoriert worden.

Veranstalter, Stadt Duisburg und Polizei weisen sich seit der Katastrophe gegenseitig die Verantwortung zu.

493 Strafanzeigen sind im Zusammenhang mit den Vorfällen bei der Loveparade eingegangen. Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt gegen 16 Beschuldigte, darunter ist auch der Polizei-Einsatzleiter.

(apd/felt)
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