Duisburg „D.Ing“ will flott sanieren

Duisburg · Die Projektentwickler aus Köln wollen so schnell wie möglich mit den Bauarbeiten am Hochhaus Hanielstraße 36/38 beginnen. Schon Ende 2009 soll es guten und günstigen Wohnraum in Hochheide bieten – wenn die Stadt mitspielt.

Im Sommer soll der Umbau starten, Ende 2009 soll das Hochhaus saniert und die 160 Wohnungen wieder vermietbar sein. Dieser Zeitplan schwebt Till Mundorf von der „D.Ing Projektentwicklungs GmbH“ aus Köln vor. „Voraussetzung ist natürlich, dass wir die erforderlichen Genehmigungen bekommen.“ Auch am Tag nach der Ersteigerung des Hochhauses durch die Kölner Firma blieben Zweifel: Kann es die „D.Ing“ ernst meinen? Mundorf versicherte gestern: Er und seine Partner meinen es ernst. Im Januar wolle man mit einem Konzept an die Stadt heran treten. „Alle unsere Pläne hängen davon ab, was die Stadt sagt“, meint Mundorf. Die Stadt hat im August 2005 die Nutzung des Gebäudes und der Tiefgarage aus Sicherheitsgründen untersagt. Anlass war vor allem ein mangelhafter Brandschutz.

Die „D.Ing“ wolle nicht nur die Brandschutzauflagen erfüllen, sondern alles tun, so Mundorf, um „Wohnraum zu schaffen und zu vermieten“. Ob Böden, Bäder, Elektrik, Fassade, Aufzüge: „Wir werden alles herrichten, was nötig ist.“ Die renovierten Wohnungen sollen alten- und behindertengerecht sein. Dass Duisburg und Homberg Einwohner verlieren, wisse man in seiner Firma, aber: „Ich glaube, dass es Duisburg noch verhältnismäßig gut geht.“ Die Chancen auf eine Vermietung seien gut: „Ich bin überzeugt, dass wir relativ günstigen, aber qualitativ hochstehenden Wohnraum anbieten werden.“

Vorbild Ottostraße 58-64

Orientieren wolle sich die „D.Ing“ am Konzept des Hochhauses Ottostraße 58-64. Dieses war vor einem Jahr noch von einer Räumung bedroht, die meisten Wohnungen standen leer, der Brandschutz war mangelhaft. Mittlerweile soll dieses Haus auf dem Weg der Gesundung sein. Das ist allem Anschein nach nicht zuletzt auf das Engagement des Kölner Geschäftsmannes Gero Spellerberg zurück zu führen, der etliche Wohnungen gekauft und renoviert hat. Mundorf und Spellerberg kennen sich. Beide arbeiten unter anderem in der Kölner Curata Immobilienverwaltung mit.

„Unsagbare Mängel“

Vor dem finanziellen Kraftakt der Sanierung ist der „D.Ing“ nicht bange. Zwar wisse man, dass das Hochhaus Hanielstraße 36/38, so Tillmann, „wahrscheinlich unsagbare Mängel“ aufweise. Auf der anderen Seite stehe aber der Sachwert eines 22-geschossigen Gebäudes aus Stahlbeton. „Man muss sich vorstellen, was es kosten würde, so etwas neu zu bauen.“ Dass der Verkehrswert des Hauses auf 250 000 Euro festgesetzt wurde – Mundorf kann es nicht nachvollziehen. Im Jahr 2000 hat ein Gutachter den Verkehrswert auf 10,5 Millionen Mark geschätzt. Allein der Bodenwert betrug 3,5 Millionen Mark. Ein neues Gutachten wurde für die Versteigerung aber nicht angefertigt.

(RP)
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