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Duisburg Bibliotheksdirektor wehrt sich gegen harsche Kritik

Duisburg · Dr. Jan-Pieter Barbian erläutert, warum die Hofkonzerte in der Rheinhauser Bezirksbibliothek keine Zukunft mehr hatten.

Mit "Empörung" und "Verärgerung" hat Dr. Jan-Pieter Barbian, Direktor der Stadtbibliothek Duisburg, nach eigenen Worten die Reaktionen im Stadtteil auf die Einstellung der Rheinhauser Hofkonzerte aufgenommen. Von "haltlosen Unterstellungen" und "Verunglimpfungen der Bezirkspolitiker gegenüber meiner Person" spricht er. Barbian betont, "dass wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht haben und dass die Faktenlage bei den Rheinhauser Hofkonzerten wesentlich komplizierter ist, als es in der Öffentlichkeit bislang wahrgenommen" und von den Medien berichtet worden sei.

Zum einen liege für die Durchführung der Hofkonzerte keine baurechtliche Genehmigung vor. Das Gebäude sei als Bibliothek, nicht als Versammlungsstätte zugelassen. Darauf habe das Bauamt im vergangenen Jahr ausdrücklich hingewiesen. Die Hofkonzerte hatten 2012 auch nur stattfinden können, weil kurzfristig ein Brandschutzgutachten in Auftrag gegeben worden sei, für das die Bibliothek 3500 Euro zahlen musste.

Die Übernahme der Kosten sei nur deshalb erfolgt, um eine Gefahreneinschätzung für das Gebäude zu erhalten "und Herrn Eilers vor seinem Ausscheiden ein letztes Mal die Durchführung der von ihm über annähernd 20 Jahre betreuten Reihe zu ermöglichen". Allerdings sei die Stadtbibliothek damals davon ausgegangen, dass die Erfüllung der Auflagen des Brandschutzgutachtens die Hofkonzerte auch in den Folgejahren prinzipiell ermöglichen würde. Erst später habe er erfahren, dass dies nicht der Fall sei. Vielmehr müsse ein umfangreiches Gutachten eingeholt werden, das rund 8500 Euro kosten würde. "Für diesen Betrag stehen der Stadtbibliothek keine Finanzmittel zur Verfügung", so Barbian. Hinzu komme, "dass sich aus dem Gutachten möglicherweise bauliche Veränderungen ergeben, für die der Stadtbibliothek ebenfalls keine Finanzmittel zur Verfügung stehen".

Was die Finanzierung der Konzertreihe angehe, so seien im städtischen Haushalt keine Mittel eingestellt, so Barbian — und weil das Angebot eine freiwillige Leistung sei, dürfe dies auch nicht sein. Die Finanzierung der Hofkonzerte sei bislang über einen privaten Trägerverein erfolgt, für den Wolfgang Eilers alleine verantwortlich gezeichnet habe. Eilers habe alles in Eigenverantwortung übernommen: Kalkulationen, Verträge, technischer Support, Gema-Gebühren et cetera.

"Leider war Herr Eilers trotz meiner wiederholten Nachfragen und Bitten nicht bereit, dieses bewährte Organisationsmodell über sein Dienstende hinaus ehrenamtlich fortzusetzen", so Barbian. Damit habe festgestanden, dass es im Ermessen des Nachfolgers liege, die Veranstaltungsreihe fortzusetzen. Er habe Jutta Flaßhove auf das Thema angesprochen, und die habe erklärt, "dass sie sich auf ihre Hauptaufgabengebiete konzentrieren möchte und keinerlei dienstlichen Spielraum für die Planung und Durchführung der Hofkonzerte sieht". Und das verstehe er auch. Eilers habe durch die Organisation und Durchführung der Hofkonzerte "erhebliche Überstunden" angesammelt. Da gebe es Höchstgrenzen, die nicht überschritten werden dürften. Unabhängig davon könne niemand von einem städtischen Mitarbeiter verlangen, das volle finanzielle Risiko für eine solche Veranstaltungsreihe zu übernehmen.

Als letzten Punkt führt er an, dass der kontinuierliche Personalabbau im Rahmen der Haushaltskonsolidierung auch in der Stadtbibliothek zu einer "drastischen Arbeitsverdichtung" geführt habe. Vor diesem Hintergrund müsse sich die Stadtbibliothek auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Für die Hofkonzerte in der Bezirksbibliothek Rheinhausen "fehlt damit die Zeit".

Er bedauere die Einstellung der Hofkonzerte und begrüße Initiativen von engagierten Bürgern, die Reihe in anderer Form im Stadtteil fortleben zu lassen. Dies, so Barbian, bedürfe jedoch einer neuen Konzeption, einer neuen Organisationsform und einer soliden Finanzierung. Würden die "Verunglimpfungen" gegen sein Person zurückgenommen, werde sich die Stadtbibliothek gerne an diesen Überlegungen beteiligen.

(RP/rl)
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