Duisburg Brücke zwischen den Religionen

Duisburg · An der Nacht der offenen Gotteshäuser beteiligten sich 40 Kirchen- und Moschee-Gemeinden sowie die Jüdische Gemeinde Duisburg, Mülheim, Oberhausen. Beeindruckend die Kunstaktion "Engel der Kulturen".

 Mit einer bronzenen Klangschale wurden in der Lutherkirche in Duissern meditative Töne erzeugt.

Mit einer bronzenen Klangschale wurden in der Lutherkirche in Duissern meditative Töne erzeugt.

Foto: andreas probst

"Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass der Nachbar die gleiche Religion hat, wie man selbst", gab der Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrheinwestfalen, Guntram Schneider, der diesjährigen "Nacht der offenen Gotteshäuser" als Grußwort mit auf den Weg. Mit einer Religionen, Gotteshäuser und Menschen verbindenden Aktion startete die Nacht an der DITIB-Moschee an der Wanheimer Straße. Es beteiligten sich an der sich Nacht 40 Kirchen in Duisburg und Moers, Moscheen, die Jüdische Gemeinde Duisburg, Mülheim, Oberhausen, ihre Geistlichen und Mitglieder und viele Tausend Gäste.

 Die Skulptur "Engel der Kulturen" wurde zum Jüdischen Gemeindezentrum gerollt und gefahren.

Die Skulptur "Engel der Kulturen" wurde zum Jüdischen Gemeindezentrum gerollt und gefahren.

Foto: andreas probst

"Wir schlagen mit dem Engel der Kulturen eine Brücke zwischen den Religionen", beschrieb Pfarrer Willi Overbeck die Aktion, bei der die "Abraham Karawane" die Skulptur "Engel der Kulturen", einen großen schweren, einen 1,40 Meter messenden Stahlreifen mit den Symbolen der drei Abrahamischen Religionen Judentum, Christentum und Islam von der DITIB-Moschee zur katholischen Kirche St. Bonifatius rollte, von dort per Straßenbahn zur Salvatorkirche weiterfuhr und schließlich wieder zu Fuß zur jüdischen Synagoge zum Innenhafen zog.

An den ersten drei Stationen wurde jeweils ein vergänglicher Abdruck des Stahlreifens aus Quarzsand, der einen Engel ergibt, zurückgelassen. An der Synagoge befindet sich ein fest eingebauter, dauerhaft ausgebrannter Hartabguss. Vor Ort wurde eine weitere neue unvergängliche Kopie angefertigt, die bald nach Leverkusen in den Friedenspark kommen wird. Im Anschluss luden in der Synagoge die Musiker des AVRAM Ensembles zum verbindenden "Abrahamkonzert" ein.

Nach dem Konzert "Seelenklänge" beleuchteten in der Salvatorkirche Telefonseelsorger wie es der Leiter der Telefonseelsorge für Duisburg, Mülheim und Oberhausen, Olaf Meier, ausdrückte: "Themen, die das Licht des Tages scheuen". In einer anonymisierten Inszenierung berichteten sie von menschlichen Schicksalen und Abgründen. Besinnlich und harmonisch ging es hingegen in der Lutherkirche an der Martinistraße zu. Lichtinstallationen und meditative Musik luden zum Verweilen ein.

Die Attraktion im Gotteshaus war die mit 30 Litern Wasser gefüllte 40 Kilogramm schwere bronzene Klangschale des Dresdener Wissenschaftlers Andreas Korn-Müller. Durch Reiben an zwei Griffen konnten die Teilnehmer der Aktion der Schale tiefe und hohe Töne entlocken, die durch ihre Schwingungen das Wasser in der Schale zum Sprudeln brachten.

(RP/top)
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